16222 Hauptseminar

SoSe 21: Das Cynthia-Buch des Properz (Monobiblos)

Melanie Möller

Kommentar

Neben Catull und Ovid darf Properz als derjenige römische Dichter gelten, der mit den meisten biographistischen Klischees überladen worden ist – insbesondere dem des romantischen Liebhabers. Längst jedoch hat man erkannt, dass es die Kunst ist, die in den Elegien des Properz zum Leben gerinnt: Dichtung wird zur Existenzform. Das Seminar will sich dem inhaltlich und sprachlich komplexen ersten Elegienbuch des „am wenigsten ‚klassischen‘ unter den Klassikern der römischen Liebeselegie“ (Michael von Albrecht) aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. In thematischer Hinsicht ist zum einen das um die Geliebte entfaltete servitium amoris von besonderem Interesse; durch den Namen Cynthia wird die Geliebte der apollinischen Sphäre zugeordnet und von Properz, der als poeta doctus in der Tradition von Philetas und Kallimachos steht, zur puella docta stilisiert. Zum anderen soll das ambivalente Verhältnis des Elegikers zu römischen Themen (Rom als Großstadt, Politik etc.) aus den Gedichten herausgearbeitet werden, das sich unter anderem in der Absage an panegyrisch eingefärbte, großangelegte Dichtungsformate greifen lässt. Die Probleme der Konzeption von Buch 1 im Verhältnis zu Buch 2, 3 und 4 erfordern dabei besonderes Augenmerk. Zu fragen ist ferner nach der Position des Properz innerhalb der römisch-elegischen ‚Tradition‘ (Cornelius Gallus, Tibull, Ovid). Schließlich ist auch die Rezeption seiner Elegien ins Auge zu fassen, etwa bei Giacomo Leopardi oder Goethe, dem seine Begeisterung für den Elegiker die Bezeichnung „deutscher Properz“ (Schiller) eingebracht hat. Es stellt sich die Frage, wie Properz nicht nur aufgrund seines mitunter makabre, ‚schwarze‘ Züge annehmenden Humors zum Wegweiser der Moderne werden konnte. Schließen

Literaturhinweise

Empfohlene Textausgabe: Sexti Properti Elegiarum Libri IV, ed. P. Fedeli, Stuttgart 1984
Lektüre zur Einführung:
N. Holzberg, Die römische Liebeselegie. Eine Einführung, Darmstadt 22001, 11990
W. Wimmel, Kallimachos in Rom. Die Nachfolge seines apologetischen Dichtens in der Augusteerzeit, Wiesbaden 1960 Schließen

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