17635 Methodenübung

SoSe 21: Die Stimme im Stummfilm

Sophie Andrée Fusek

Kommentar

Wie „stumm“ war der Stummfilm? Von Beginn an ist der Film eng mit der menschlichen Stimme verbunden, was etwa die Aufführungspraxis des frühen Films bzw. die Rolle des Filmerklärers bezeugen. Die Dialogtitel, welche die gesprochene Rede wiedergeben, werden die dominante Form der Zwischentitel in den 1920er Jahren. Die visuelle Inszenierung der Materialität und Medialität der Stimme – beim Sprechen, Singen, Schreien, oder Telefonieren – konstituiert nicht selten ein wichtiges Moment des Films auf der formalen, narrativen und ästhetischen Ebene.

Im Seminar werden wir uns von der Idee eines technischen Mankos des Stummfilms verabschieden. Dafür werden wir die ästhetische Produktivität des stummen Mediums in den Vordergrund stellen und die produktive Ergänzungstätigkeit in der Rezeption diskutieren. Von der ekphrastischen und performativen Funktion des Filmerklärers im frühen Kino hin zu den Bildern des Sprechens im mittellangen und langen fiktionalen Spielfilm werden wir die verschiedenen Erscheinungsmodi der Stimme vor der Durchsetzung des Tonfilms untersuchen. Wir werden uns der Frage des Verhältnisses von Visualiät und Hörbarkeit, von Bild, Stimme und Schrift aus einer medienhistorischen und ästhetischen Perspektive nähern. Es werden für unsere Fragestellung einschlägige Filmbeispiele aus drei Jahrzehnten herangezogen: neben Meilensteinen der Filmgeschichte werden auch unbekanntere bzw. verlorene Filme anhand von parafilmischen Dokumenten Eintritt in unseren Filmkorpus finden.

Ausgehend von präzisen Szenenanalysen sollen die spezifischen filmischen Verfahren zur visuellen Inszenierung akustischer Phänomene untersucht werden. Wir werden uns kritisch mit dem historischen Diskurs zur „stummen Sprache des Films“ auseinandersetzen (Balazs, Polgar, Artaud), darüber hinaus neuere filmtheoretische und -historische Forschung zum Stummfilm, u.a die film sound studies, heranziehen. Das Seminar wird nicht zuletzt einen Überblick über die verschiedenen theoretischen Positionen zur Stimme im Film bieten.

 

Der Kurs wird als Onlineformat mit niedrigschwelligen Angeboten stattfinden. Das Material wird digital zur Verfügung gestellt.  Über die genaueren Modalitäten werden die Teilnehmer*innen zu Beginn des Semesters informiert.

 

Obligatorische Arbeitsleistungen: regelmäßige Textlektüre, Teilnahme an Online-Gruppenarbeiten.

 

Wichtiger Hinweis: Die Kurskommunikation findet zu Beginn des Kurses über Ihren FU-Emailaccount statt. Danach kommen die Lernplattform Blackboard sowie verschiedene Chat-Formate (Text, Audio, Video) und andere Webressourcen zum Einsatz.

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14 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 16.04.2021 12:00 - 14:00

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Fr, 23.04.2021 12:00 - 14:00

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