SoSe 21: Der künstliche Mensch um 1900 auf der Bühne, in der Manege und im Film. Derivate der Masse und Über-Marionetten
Laurette Burgholzer
Kommentar
Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts wenden sich in Europa zahlreiche Theaterschaffende, Literat*innen und bildende Künstler*innen europäischen und internationalen Formen von Puppentheater zu und transformieren die Marionetten oder Puppen in Metaphern, Motive und Modelle, um den Menschen oder den/die Schauspieler*in neu zu denken und zu depersonalisieren. Von Maurice Maeterlincks Dramen für Marionetten über Edward Gordon Craigs „Über-Marionette“ und Oskar Schlemmers tanzende Verpuppungen menschlicher Körper, bis hin zu Revue- und Zirkus-Nummern mit fingierten mechanischen Kunstmenschen und futuristischen, anthropomorphen Maschinen im frühen Film werden im Proseminar künstlerische Positionen in Bezug zur manipulierten/animierten Theaterpuppe differenziert und in Hinblick auf den historisch älteren Topos der belebten Statue und dessen Aktualisierung als Roboter, Android, lebender Wachsfigur oder seriell produzierter Schaufensterpuppe analysiert.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung