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SoSe 21: Postkoloniale Perspektiven auf das islamische Recht: Kolonialismus, Moderne und Säkularismus

Nils Riecken

Hinweise für Studierende

Weitere Informationen zum Kurs finden Sie im Blackboard.

Kommentar

In diesem Seminar lernen wir, das islamische Recht als ein historisch gewachsenes Normengefüge innerhalb einer diskursiven Tradition zu analysieren. Unser Augenmerk wird im ersten Schritt darauf liegen, diese Rechtstradition einerseits durch ausgewählte Texte in ihrer vormodernen historischen Entstehung und Entwicklung zu verstehen. Darauf aufbauend geht es im zweiten Schritt darum nachzuvollziehen, wie Kolonialismus, Moderne und Säkularismus veränderte Bedingungen für das islamische Recht geschaffen haben und dieses dadurch eine komplexe Transformation erfahren hat. Zu diesem Zweck werden wir uns mit Perspektiven der kritischen Säkularismusforschung als analytischem Werkzeug vertraut machen. Anhand ausgewählter Beispiele (das Verhältnis von islamischem Recht zum modernen Staat, der Begriff der Minderheiten und Gender sowie Familienrecht) werden wir dann diskutieren, wie diese analytischen Werkzeuge helfen, gängige Unterscheidungen und Vorverständnisse – etwa von modernem säkularen Recht gegenüber religiösem islamischen Recht, universellem säkularen Recht gegenüber partikularer Tradition – produktiv zu hinterfragen. Schließen