13414 Vorlesung

SoSe 21: Communitas. Zur Visualität von Recht und Gemeinschaft (14.-17. Jh.)

Carolin Behrmann

Hinweise für Studierende

Achtung geänderter Beginn: 19.4. !

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

online, Webex

Kommentar

Wie sich Gemeinschaften ‚konstituieren‘, was sie zusammenhält, ordnet, oder ausschließt, lässt sich auch über ihre Sichtbarkeit erklären. Die Vorlesung ist als Einführung in die Kunst der Frühen Neuzeit angelegt und stellt Bilder und ihre Kontexte vor, die für eine Vergegenwärtigung von gesellschaftlichen Normen- und Gerechtigkeitsvorstellungen stehen. Als eine Zeit des ‚Übergangs‘ definiert, ist im 16./17. Jahrhundert eine zunehmende Verschränkung von religiöser und politischer Bildsprache zu beobachten. Über antike und christliche Bildtraditionen werden säkularisierte Vorstellungen von Gemeinschaft vermittelt und legitimiert. In Figurationen der Gründung und des Opfers, Personifikationen und Metaphern des Gemeinwesens, oder gemeinschaftsbildender politischer Lebewesen (zoon politikon), des Staatskörpers (body politic), des Widerstands und der Gerechtigkeit, aber auch der Gruppen (Familie, Orden, Stand), oder Orte (civitas, oikos), werden komplexe juristische Konzepte wie Staatsräson, Rechtsperson, Amt, Korporation, Eigentum oder Gesetzgebung bildlich verhandelt. Exemplarisch sollen einige der damit zusammenhängenden Bildtraditionen diskutiert werden. Dabei wird mit Blick auf Gender Studies, Missions- und Kolonialgeschichte besonders die Hegemonialität und das Recht (im Bild) „zu erscheinen“ thematisiert. Was sind die “legitimen Fiktionen“ (Montaigne) dieser Transformationszeit des Politischen, die eine Gemeinschaft zum Teil bis heute visuell begründen? Schließen

Literaturhinweise

Literaturhinweise (allgemein): Esposito, Roberto, Communitas: Ursprung und Wege der Gemeinschaft. Zürich 2004. Bilder und Gemeinschaften. Studien zur Konvergenz von Politik und Ästhetik in Kunst, Literatur und Theorie, hg. von Beate Fricke, Markus Klammer, Stefan Neuner. München 2011. Resnik, Judith, Dennis E. Curtis, Representing Justice: Invention, Controversy, and Rights in City-States and Democratic Courtrooms. New Haven 2011. Goodrich, Peter, and Valerie Hayaert. Genealogies of Legal Vision. London: Routledge, 2015. The Art of Law: Three Centuries of Justice Depicted, Ausst.kat. hg. von Stefan Huygebaert, Vanessa Paumen, Uitgeverij Lannoo, 2016. A Book of the Body Politic. Connecting Biology, Politics and Social Theory, hg. von Bruno Latour u.a., Fondazione Cini, Venedig 2020. Schließen

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