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SoSe 21: Karl Kraus: Schriftsteller und Sprachkritiker

Marie Helen Klaiber

Kommentar

„[I]n dieser ernsten Zeit, die sich zu Tode gelacht hat vor der Möglichkeit, daß sie ernst werden könnte“ – Karl Kraus, In dieser großen Zeit. Karl Kraus lebte in Wien und schrieb vor und während des ersten Weltkriegs und der heraufkommenden NS-Zeit. Er war Sprachkritiker, Lyriker, Dramatiker und nicht zuletzt Publizist seiner Zeitschrift „Die Fackel“. Seine Artikel sind oft satirisch, teils polemisch, meist politisch und stets polarisierend. Seine Kritik richtet sich auf Gesellschaft, Literaturbetrieb und Sprache, wobei für ihn die Krise auch nur eines solchen Bereiches stets untrennbar mit einer Krise des Sprachgebrauches verknüpft ist. Die ausgehöhlten journalistischen Phrasen des Feuilletons nehmen ihm die Ereignisse des Ersten Weltkrieges vorweg. Im Seminar beschäftigen wir uns daher mit seinen sprach- und literaturkritischen Essays wie „Heine und die Folgen“, mit pressekritischen Gedichten wie dem „Couplet der Schwarz-Drucker“, mit einer Auswahl an Aphorismen und nicht zuletzt mit politisch-literarischen Artikeln der Fackel. Sämtliche Ausgaben dieser Zeitschrift sind von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften digital erfasst; zur Vorbereitung sind die Teilnehmer eingeladen, hier bereits reinzustöbern. Weitere Literaturhinweise sowie der Seminarplan werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Schließen