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SoSe 21: Emotionale Fähigkeiten

Hilge Landweer

Kommentar

Emotionale Fähigkeiten sind ein besonderer Typus menschlicher (und ggf. tierischer) Fähigkeiten. Sie nehmen eine interessante Zwischenstellung zwischen der grundlegenden Fähigkeit zu Gestalt- und Situationswahrnehmung einerseits und der Fähigkeit zum Handeln andererseits ein, da sie auf die Struktur von Situationen antworten, zugleich aber auch oft Handlungsimpulse enthalten. Bisher gibt es keine breite Debatte um diesen Begriff; in der Philosophie der Emotionen ist in unterschiedlichem Sinne von „emotionalen Fähigkeiten“ die Rede: Einerseits wird damit auf das Vermögen, (bestimmte) Emotionen zu empfinden (z.B. „Fähigkeit zu Jähzorn“), Bezug genommen, andererseits auf die Fähigkeit, auf bestimmte Situationen mit „passenden“ Emotionen zu antworten. Dazu gehört auch die Fähigkeit, mit eigenen Gefühlen auf die Emotionen anderer zu reagieren. Schließlich wird in der Philosophie der Gefühle seit einigen Jahren auch die Möglichkeit gemeinsamen Fühlens als fundierende „Fähigkeit“ für die Ausbildung gemeinsamer Absichten diskutiert. In diesem Seminar wird es darum gehen, aus der Basis der gemeinsamen Auseinandersetzung mit Forschungsliteratur ein Tableau unterscheidbarer Typen von emotionalen Fähigkeiten zu erstellen und sie von (anderen) kognitiven Fähigkeiten abzugrenzen. Dabei wird auch die Debatte um die epistemische Funktion von Emotionen eine Rolle spielen. Ziel ist es, den Begriff der menschlichen Fähigkeiten, der in der Kollegforschergruppe „Human Abilities“ an FU und HU untersucht wird, und den der emotionalen Fähigkeiten einander erhellen zu lassen. Schließen