14808 Einführung

SoSe 21: Fremde Nähe - Dionysos von der Archaik bis zum Ende der Antike

Emrys Bell-Schlatter

Kommentar

Wir kennen Dionysos als den efeubekränzten Gott des Weines, aber im Mythos und Kult der Antike war er viel mehr. Durch Wohlwollen wie Gefährlichkeit geprägte Menschennähe, vor allem aber Verwandlungen aller Art – der Natur, seiner eigenen Gestalt, des Menschen in Körper oder Geist – charakterisieren bereits seine ersten Auftritte in der griechischen Dichtung und konfigurieren sich im Wandel der Jahrhunderte immer wieder neu. Von der Archaik und Klassik über die Zeiten des intensiven Kulturkontakts zwischen Griechenland, Ägypten und Rom bis hin zu den Begegnungen mit dem Christentum in der Spätantike sollen Manifestationen des immer präsenten Gottes in Text und Bild untersucht werden. Dabei werden wir uns mit dem Verhältnis zwischen Gottesvorstellung und sich änderndem religionshistorischem Kontext befassen und anhand der Figur des Dionysos verschiedene Teilgebiete der antiken griechischen Religion(en) erschließen wie: Konzepte des Fremden und des Eigenen, Wahnsinn und Verstand, Wunder und Illusion, Sterblichkeit und Unsterblichkeit, Geschlechterrollen, Götterkörper, Kultgründung, Panthea und Vorstellungen göttlicher Binnenverhältnisse sowie Formen der religiösen Erfahrung und ihre Darstellung. Im Mittelpunkt steht die religionshistorische Analyse antiker griechischer Texte (in Übersetzung), die unterschiedliche Bezüge zur Religion aufweisen (u.a. Hymnos, Epos, Tragödie, Komödie, Universalgeschichte). Diese werden durch bildliche Darstellungen und historische Quellen zur Kultpraxis ergänzt. Ziel des Seminars ist es, durch die gattungsspezifische und epochengerechte Analyse einer – besonders facettenreichen – antiken Gottheit methodische Grundkompetenzen der Religionsgeschichte zu vermitteln und verfeinern. Das Seminar führt in die relevanten Grundkenntnisse des antiken Griechenland ein. Fachliche Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Schließen

Literaturhinweise

ALBERT HENRICHS: Dionysos. In: The Oxford Classical Dictionary. Hg. v. S. HORNBLOWER und A. SPAWFORTH. 4. Aufl. Oxford 2012, S. 479–482 [wieder abgedruckt in: Greek Myth and Religion: Collected Papers II. Hg. v. H. YUNIS. Berlin/Boston, S. 383–392. Als Einführung empfohlen; über Primo zugänglich]. / Sammelbände [über Primo zugänglich]: A Different God? Dionysos and Ancient Polytheism. Hg. v. R. SCHLESIER. Berlin 2011 [hierin u.a. WALTER BURKERT: Dionysos – „different“ im Wandel der Zeiten. Eine Skizze / SUSANNE GÖDDE: „Fremde Nähe“ – Zur mythologischen Differenz des Dionysos / ALBERT HENRICHS: Göttliche Präsenz. Dionysos als epiphanischer Gott / HENK VERSNEL: Heis Dionysos! – One Dionysos? A Polytheistic Perspective] / Redefining Dionysos. Hg. v. A. BERNABÉ u.a. Berlin/New York 2013 [hierin u.a. ALBERT HENRICHS: Dionysos: One Or Many?] Schließen

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