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Einführung
SoSe 21: Die Macht der Orte. Religions- und kulturtheoretische Positionen zur Semantik von Heiligen Stätten und Erinnerungsorten im europäischen Kontext
Insa Eschebach, Hartmut Zinser
Kommentar
Dass manche Orte über eine eigene Kraft verfügen, ist eine im gesellschaftlichen Imaginären weit verbreitete Vorstellung. Seien es Heilige Orte in der Religionsgeschichte (Jerusalem, Delphi u.a.), seien es Gräber und Friedhöfe, die auf eine wie auch immer geartete Präsenz der Toten verweisen, seien es Orte der Kollektivgewalt, die als Stätten des Gedenkens Besucherinnen und Besucher anziehen – all diesen Orten ist gemein, dass ihnen stets erneut immanente Qualitäten, eine besondere Wirkkraft bzw. eine überhistorische Bedeutung zugeschrieben wird. Dieser Umstand ist in der Religions- und kulturwissenschaftlichen Theoriebildung durchaus kontrovers verhandelt und analysiert worden: Auf der einen Seite sind Positionen zu verorten, die vor dem Hintergrund eines essentialistischen und deterministischen Raumverständnisses außeralltägliche Orte ontologisieren, sie mit Offenbarungscharakter oder mit „Seinsmächtigkeit“ ausstatten. Auf der anderen Seite wird die Faszinationskraft dieser Orte, ihre visuelle, emotionale und kognitive Suggestivität, kritisch hinterfragt: In dieser Perspektive werden Orte als Orte sozialer Praxis wahrgenommen, deren hegemoniale Strukturen der Analyse bedürfen. Schließen
Literaturhinweise
Im Seminar werden Texte von E. Durkheim, M. Eliade, M. Halbwachs, P. Tillich, A. Assmann, K. Schlögel, C. Siebeck u.a. einer kritischen Lektüre unterzogen und diskutiert.
13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 12.04.2021 16:15 - 17:45
Mo, 19.04.2021 16:15 - 17:45
Mo, 26.04.2021 16:15 - 17:45
Mo, 03.05.2021 16:15 - 17:45
Mo, 10.05.2021 16:15 - 17:45
Mo, 17.05.2021 16:15 - 17:45
Mo, 31.05.2021 16:15 - 17:45
Mo, 07.06.2021 16:15 - 17:45
Mo, 14.06.2021 16:15 - 17:45
Mo, 21.06.2021 16:15 - 17:45
Mo, 28.06.2021 16:15 - 17:45
Mo, 05.07.2021 16:15 - 17:45
Mo, 12.07.2021 16:15 - 17:45