SoSe 21: Filmgeschichte (Methodenübung B): Film noir als Problem der Filmhistoriografie
Daniel Illger, Hermann Kappelhoff
Kommentar
Einerseits lässt sich mit einiger Evidenz behaupten, dass es so etwas wie den „Film noir“ gibt. Und auch, was ihn ausmacht, scheint auf der Hand zu liegen – verbinden sich mit dem Film noir doch zahlreiche Zuschreibungen, die Produktionszusammenhänge ebenso wie ästhetische Stereotypen betreffen. Dieser (vermeintlichen) Evidenz steht in der filmwissenschaftlichen Forschung jedoch eine große Unklarheit gegenüber, die die Frage betrifft, was der Film noir eigentlich sein soll: Ein Genre? Eine Stilrichtung? Eine Filmepoche? Löst er sich gar, wie es Pierre Sorlin einmal in Hinblick auf den italienischen Neorealismus vermutete, in Luft auf, wenn man ihn zu fassen sucht?
Dieses Spannungsverhältnis macht den Film noir zu einem interessanten filmhistoriografischen Problem. Die Übung setzt hier an, indem sie einschlägige Forschungspositionen und Definitionsversuche diskutiert und diese in einem zweiten Schritt mit dem ästhetische Potential der Filme selbst konfrontiert. So will die Übung eine Annäherung an das Phänomen „Film noir“ ermöglichen und allgemeine methodische und theoretische Probleme der Filmgeschichtsschreibung greifbar machen.
Für den Fall, dass es nicht möglich ist, die Lehrveranstaltung in Präsenz durchzuführen, werden die Filme auf VBrick zur Verfügung gestellt und die Seminardiskussionen in wöchentlichen, synchronen Webex-Konferenzen durchgeführt.
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