SoSe 21: Kritische Theorie des Kinos: zur marxistisch-psychoanalytisch-feministischen Filmforschung der Frankfurter Schule
Dennis Göttel
Kommentar
Noch bevor ›Medien‹ zum Leit- und Überbegriff wurde, der diverse technische Artefakte subsumierte und zur universitären Etablierung medienwissenschaftlicher Forschung führte, war es im deutschsprachigen Kontext vor allem die Kritische Theorie (bzw. die Frankfurter Schule), die sich massenmedialer Phänomene annahm. Auch heute noch gehören Arbeiten von Adorno, Benjamin oder Kracauer zu kanonischen Texten der Medienwissenschaft – allerdings oftmals ohne auf die dezidierte Rahmung durch die Kritischen Theorie Bezug zu nehmen. Das Seminar wird hingegen deren epistemisches und methodisches Spezifikum – den Anspruch, hegel-marxistische und psychoanalytische Theoriebildung zu verknüpfen – skizzenhaft rekonstruieren. Es wird dabei zwei Schwerpunkte geben: 1) Re-Lektüre einschlägiger Texte zu Fotografie und Film von Seiten der ›ersten‹ Generation der Kritischen Theorie seit den 1920er Jahren; 2) Lektüre von Texten seit den 1970er Jahren, die in Zusammenhang mit der Etablierung der deutschsprachigen Filmwissenschaft stehen; hier geht es insbesondere um feministische Reformulierungen einer Kritischen Theorie des Films und des Kinos (etwa Hansen, Koch, Schlüpmann, von Wysocki). Durch einen solchen filmtheoriehistorischen Rekurs sollen die Möglichkeiten einer Aktualisierung der Begriffe einer Kritischen Theorie des Kinos sondiert werden.
Voraussetzung einer erfolgreichen Teilnahme ist die Lektüre der Texte sowie eine Präsentation in einer Seminarsitzung. Prüfungsleistungen sind im Modul »Theorie Vertiefung II« eine 20-seitige Hausarbeit bzw. im Modul »Aktuelle Forschungsfragen« ein Referat und eine fünfseitige Ausarbeitung.
Schließen26 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung