15297

WiSe 12/13: Unternehmerische Verantwortung bei Konfliktbearbeitung und Friedensförderung in Krisengebieten Afrikas

Gabriele Zdunnek

Comments

In den letzten Jahren wurde in einer Vielzahl von Studien dargestellt, wie ökonomische Interessen privatwirtschaftlicher Unternehmen zur Entstehung oder Fortsetzung von Gewaltkonflikten in afrikanischen Ländern beitragen, z.B. durch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen wie Erdöl, Coltan und Diamanten, Waffenhandel oder allgemein die Unterstützung diktatorischer Regime. U.a. als Reaktion darauf wurden Handlungskonzepte, Netzwerke und Initiativen entwickelt, die neue Formen von Unternehmensethik und sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung propagieren (z.B. "Corporate Social Responsibility", "United Nations Global Compact" oder "Extractive Industries Transparency Initiative"). Dazu gehört auch, dass sowohl große transnationale Konzerne als auch kleine und mittelgroße Betriebe ihre Arbeit - insbesondere in Krisengebieten - "konfliktsensibel" gestalten sollen. 2004 thematisierte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen erstmals das Potenzial der privaten Wirtschaft zur Förderung von Frieden. Im Rahmen des Aktionsplans "Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung" der deutschen Bundesregierung wurde 2005 auch eine Arbeitsgruppe zur "Rolle der Privatwirtschaft in ziviler Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung" eingerichtet. In der Veranstaltung sollen am Beispiel afrikanischer Länder Ansätze und Methoden von Unternehmen zur Konfliktbearbeitung und Friedensförderung analysiert werden. Folgende Fragenkomplexe werden behandelt: " Welche Initiativen und Ansätze zur Vergrößerung von Konfliktsensibilität bei der Privatwirtschaft und in der internationalen Handelspolitik gibt es? Welche Probleme ergeben sich bei der Umsetzung? Welche Veränderungen ergeben sich bei konfliktsensiblen Unternehmen bezüglich ihres Kerngeschäfts? " Welche Methoden der Risikoabschätzung und Anpassung von Peace and Conflict Impact Assessment oder "Do no Harm" Ansätze gibt es für Firmen und Konzerne, die in Krisengebieten arbeiten? Welche Probleme ergeben sich bei der Anwendung? Werden Gender-Aspekte oder andere Formen gesellschaftlicher Differenzierung in ausreichendem Maße beachtet? Welche Beispiele für "Good Practices" - positive Einflussnahme auf die Entschärfung von Konflikten - gibt es? close