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Graduate Course
WiSe 12/13: Genealogie des Staates
Klaus Roth
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Das europäische Politikdenken der Neuzeit kreiste - im Unterschied zu dem der Antike, des Mittelalters und der außereuropäischen Kulturen - um den Begriff des Staates. Die Idee des nach innen wie außen souveränen, aus ständischer Herrschaft und geistlicher Bevormundung emanzipierten, durch Bürokratie und stehendes Heer institutionell konsolidierten Staates, der auf einem fest umgrenzten Territorium das "Monopol legitimen physischen Zwanges" bzw. der "Gewaltsamkeit" (Max Weber) innehat, mit Hilfe von Polizei und Verwaltung den innerstaatlichen Frieden sichert und seine Beziehungen zu anderen Staaten in Krieg und Frieden rechtlich regelt, ohne eine übergeordnete Entscheidungs- und Befehlsinstanz zu akzeptieren - diese Vorstellung gab der neuzeitlichen Theorie und Praxis der Politik in Europa Orientierung und Halt und stimulierte selbst noch jene Konzeptionen und Ordnungsentwürfe, die sich kritisch gegen diese Form der Menschenaggregation und der politischen Herrschaft verhielten. Im Seminar werden die Vorläufer des Staates (Polis, Reich, Ekklesia) untersucht und die wichtigsten theoretischen Begründungen des Staates seit dem hohen und späten Mittelalter bis hin zu G. W. F. Hegel besprochen. close
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