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Graduate Course
WiSe 12/13: "Charlie don´t surf" - Der Vietnamkrieg in Film und Fernsehen
Matthias Grotkopp; Eileen Rositzka, Tobias Haupts
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"Well, you seen much combat?" - "I've seen a little - on TV." (Full Metal Jacket)
Was bedeutet es, dass wir die Kriege des 20. Jahrhunderts unmittelbar mit spezifischen Bildwelten und Medialitäten verbinden? Es bedeutet zunächst, dieses Zitat aus "Full Metal Jacket" nicht nur als symptomatisch, sondern als analytisch aufzufassen: Sorgten doch die (Re)Präsentationen des Vietnamkriegs in den diversen medialen Ausstaffierungen dafür, dass sich innerhalb dieser Medien ein wahrer Kriegs-Schauplatz auffalten konnte.
Dem Paradigma einer Geschichtlichkeit (J. Rancière) des Films und der audiovisuellen Medien wollen wir anhand der filmischen und medienästhetischen Metamorphosen eines konkreten historischen Ereignisses - dem Vietnamkrieg - auf die Spur kommen. Dabei sollen etwa die Anverwandlung der Dokumente des Krieges in Genreästhetiken und die gleichzeitige rhetorische Aneignung genreästhetischer Prinzipien in eben jenen Dokumenten in den Blick geraten. Im Zentrum dieses Prismas stehen zunächst die Kriegs- und Heimkehrerfilme. Es soll aber auch in den Blick geraten, wie das, was Genrekino sein kann und was z.B. "Horror" oder "Western" bedeutet, selbst eine nachhaltige Transformation durchmacht und sich wandelt. Nicht zuletzt gilt unsere Aufmerksamkeit der gegenseitigen Veränderung von Popkultur, Alltagssensibilitäten und audiovisuellen Poetiken.
Ziel des Seminars ist es, die konkreten Formen und Muster der Filme als Bearbeitungen der verkörperten Erfahrungsmöglichkeiten ihrer Zuschauer zu verstehen und dabei als Bearbeitungen eines Geschichts-Sinns - dem Sinn der, und einem Sinn für Geschichte - evident zu machen.
Zur Einführung empfohlen sei hier:
Hölzl, Gebhard/Matthias Peipp, Fahr zur Hölle, Charlie! Der Vietnamkrieg im amerikanischen Film, München 1991.
Reinecke, Stefan, Hollywood goes Vietnam. Der Vietnamkrieg im US-amerikanischen Film. Mit einem Nachwort von Georg Seeßlen, Marburg 1993.
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