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Seminar
WiSe 12/13: Männlichkeitskonstruktionen im "Iwein"
Jutta Eming
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Hartmanns von Aue zweiter, aus dem Französischen adaptierter Artusroman Iwein steht der vorherrschenden Forschungsmeinung zufolge im Zeichen des typisch feudalhöfischen Problems, Herrschaftsausübung und Ehe mit der Anforderung des adligen Ehrerwerbs und -erhalts zu harmonisieren. Wie schon im Artusroman Erec sei diese Problematik in einer krisenhaften Struktur durchgespielt, die an der Liebesbeziehung des Helden manifest wird. Im Seminar wird eine alternative Lektüre des Romans vorgeschlagen, die ein anderes historisches Beziehungsmodell ins Zentrum rückt: das der ‚Freundschaft' zwischen adligen Männern. Der Roman lässt sich auch als Bearbeitung der Anforderung an die ritterlichen Protagonisten verstehen, mit anderen Männern zugleich konkurrieren und sich durch sie bestätigen zu müssen. Um diese Problematik transparent zu machen, werden Aspekte historischer Identitätskonstruktionen und historischer Konzepte von Freundschaft mit Fragestellungen der Männlichkeitsforschung verbunden, die sich vor einigen Jahren als neuer Schwerpunkt innerhalb der Genderforschung profiliert hat.
Textausgabe: Iwein. Urtext und Übersetzung (de Gruyter Taschenbuch) von Thomas Cramer.
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