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Lecture
WiSe 12/13: Begriffe in Bewegung. Künstleranekdoten als erzählte Kunsttheorie 1300-1700
Wolf-Dietrich Löhr
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Anekdoten sind eine gewitzte Möglichkeit, Theorien und ihre Begriffe narrativ in Bewegung zu versetzen. In den Künstlerviten und Traktaten spielen sie daher seit der Antike eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, die Persönlichkeit der Künstler, ihre Mittel und Leistungen anschaulich zu machen und über unterschiedliche Positionen und Ansätze im Kontext historiographischer, soziologischer und genuin kunsttheoretischer Fragestellungen zu reflektieren. Oft stehen die Anekdoten dabei einer mündlichen, der praktischen Arbeit verbundenen Tradition nahe, die sie klug und humorvoll in die rhetorische Struktur der Texte integrieren. Anhand ausgewählter Passagen aus Plinius, Boccaccio, Vasari, Bellori u.a. sollen die Kontinuitäten und Wandlungen wichtiger Begriffe – besonders in Bezug auf Nachahmung, Fantasie, Originalität und Praxis – zwischen Antike, Mittelalter und Früher Neuzeit exemplarisch dargestellt und dabei die Funktionen dieser pointierten Erzählungen beleuchtet werden. close
Suggested reading
Einführende Literatur:
Krems, Eva: Der Fleck auf der Venus. 500 Künstleranekdoten von Apelles bis Picasso, München (Beck) 2003 (9,90€) // Kris, Ernst; Kurz, Otto: Die Legende vom Künstler. Ein geschichtlicher Versuch [Wien 1934], Frankfurt a.M (Suhrkamp) 1995 (10,-€). // Pfisterer, Ulrich (Hg.): Die Kunstliteratur der italienischen Renaissance: eine Geschichte in Quellen, Stuttgart (Reclam) 2002 (8,60 €). // Metzler Lexikon Kunstwissenschaft. Ideen, Methoden, Begriffe, hg. v. Ulrich Pfisterer, Stuttgart 2003. close
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