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Undergraduate Course
WiSe 12/13: "Os Lusíadas" von Luís de Camões und die epische Tradition
Susanne Zepp
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Im Mittelpunkt des Proseminars steht das 1572 in zehn Gesängen erschienene berühmteste Werk der portugiesischen Dichtung überhaupt, das Epos Os Lusíadas von Luís Vaz de Camões. Bereits der Anfang des Textes macht die Absicht von Camões deutlich, mit seinem Werk nicht nur an die epische Tradition der Antike anzuknüpfen, sondern diese zu überbieten: Der Beginn von Os Lusíadas ist dem Anfang der Aeneis nachgebildet. Doch während Vergil die Taten einer Figur - von Aeneas - nachvollzieht, macht Camões die gesamte portugiesische Geschichte zum Gegenstand seines Werkes. Wie bereits Vergil selbst bezieht sich auch Camões dabei in Komposition und Geschichtsdeutung auf die homerischen Epen Ilias und Odyssee. Im Seminar werden deshalb Os Lusíadas und die großen epischen Dichtungen der Antike in den Blick genommen. Es empfiehlt sich, vor Semesterbeginn die Ilias (in der Übertragung von Wolfgang Schadewaldt) und Vergils Aeneis (in der Ausgabe von Edith und Gerhard Binder) erneut zu lesen. Einen ersten Eindruck von Os Lusíadas gibt die kommentierte digitale Ausgabe des Instituto Camões.
Literatur:
" Fowler, Robert (Hg.), The Cambridge Companion to Homer, Cambridge 2004
" Farrell, Joseph / Putnam, Michael C. J. (Hg.), A Companion to Vergil's Aeneid and Its Tradition (Blackwell Companions to the Ancient World, Literature and Culture) Chichester/Malden MA 2010.
" Monteiro, George, "Camões's Os Lusíadas: the first modern epic", in: Bates, Catherine (Hg.), The Cambridge Companion to the Epic, Cambridge 2010, 119-131.
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