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WiSe 12/13: "He who knows one, knows none." Zur Methode des Vergleichs in der Religionswissenschaft

Mario Bührmann

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Im Masterstudiengang als "Hauptseminar" anrechenbar

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Lange bevor sich das Fach 'Religionswissenschaft‘ gegen Ende des 19. Jahrhunderts als akademische Disziplin in Europa zu konstituieren begann, hatten sich bereits Reisende und Gelehrte aus früheren Epochen und in anderen Kulturen darum bemüht, die vielfältigen, ihnen durch eigene Anschauung oder durch Beschreibungen Anderer zugänglichen und als 'religiös' verstandenen Überzeugungen, Schriften und Praktiken miteinander in Beziehung zu setzen und zu vergleichen: Was sind ihre Gemeinsamkeiten, was ihre Unterschiede? Das (uns aus dem Alltagsleben nur zu vertraute und selten auf seine Schwierigkeiten hin befragte) Verfahren des Vergleichs wurde von dem aus Deutschland stammenden, an der Universität Oxford lehrenden Orientalisten Friedrich Max Müller im Jahr 1870 in seiner programmatischen Schrift 'Introduction to the Science of Religion'zur Methode religionswissenschaftlicher Forschung par excellence erklärt und ist seitdem heftig umstritten. In dieser Lehrveranstaltung soll anhand ausgewählter Texte rekonstruiert werden, mit welchen Argumenten die vergleichende Methode als analytisches Verfahren befürwortet oder abgelehnt wird. Unterscheidet sich der Modus des Vergleichs in der Religionswissenschaft von dem anderer literatur- oder kulturwissenschaftlicher Disziplinen? Setzt seine Anwendung einen spezifischen Religionsbegriff voraus? Auf welche Art der Erkenntnis zielt diese Methode? Welche analytischen Probleme hat die Forschung zu bedenken, wenn sie unterschiedliche Dimensionen von ‚Religion(en)‘ ? z.B. Mythen, Riten, Institutionen etc. ? vergleichend in den Blick nehmen möchte? Zur Vorbereitung empfohlene Lektüre: Oliver Freiberger: 'Der Vergleich als Methode und konstitutiver Ansatz in der Religionswissenschaft', in: Stefan Kurth/Karsten Lehmann (Hg.): Religionen erforschen. Kulturwissenschaftliche Methoden in der Religionswissenschaft, Wiesbaden 2011, S. 199-218. Thomas Athanasius Idinopulos/Brian C. Wilson/James Constantine Hanges (Hg.): Comparing Religions. Possibilities and Perils?, Leiden 2006. Hans-Joachim Klimkeit (Hg.): Vergleichen und Verstehen in der Religionswissenschaft, Wiesbaden 1997. close