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WiSe 12/13: Historische Pragmatik

Horst Simon

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Kann auch für das Modul "Geschichte und Variation (ger. Sprachen) 285aA1.4" anerkannt werden.

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Wie beleidigt man einen Ritter, und was hat das mit HipHop-Battles zu tun? Wie deutet ein Mensch des Barock an, dass er etwas nicht sicher weiß? Wie widerspricht man den Unterstellungen seines Gesprächspartners im Mittelalter? Wie redet man einen Aristokraten im 18. Jahrhundert an, und wie einen Diener? Wie hat man sich früher gegrüßt? Wie hängt die Entwicklungsgeschichte der Wörter während, weil und nachdem zusammen? Wie kommt es, dass vielleicht immer mehr Leute obwohl mit Verbzweitstellung verwenden? Wie sind die Interjektionen entstanden? - Und woher wissen wir das eigentlich alles? Mit Fragen dieser Art beschäftigt sich die relativ junge linguistische Teildisziplin der Historischen Pragmatik. Einen Schwerpunkt der Überlegungen in diesem Kurs, in dem wir uns auf Beispiele aus dem Deutschen und Englischen konzentrieren, bildet die Frage nach den systematischen diachronen Zusammenhängen von Sprachstruktur und Sprachgebrauch: Zum einen spiegeln heutige Sprachstrukturen häufig vergangene Pragmatik wider, z.B. bei der Konventionalisierung von konversationellen Implikaturen im Bereich der Anredeformen. Zum anderen entwickeln grammatische Strukturen häufig sekundäre pragmatische Funktionen, etwa im Bereich evaluativer und affektiver Derivationsmuster (ler-Bildungen, Diminutiva). Im Rahmen dieses Seminars ist eine gemeinsame Veranstaltung mit einer Seminargruppe der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz geplant. close

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Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Horst Simon