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Seminar
WiSe 12/13: Die Präsentation von Kunst / Die Kunst der Präsentation ab den 1990er Jahren
Marie-France Rafael
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Ab den 1990er Jahren lässt sich eine zunehmende Verwendung des bewegten Bildes in der Kunst feststellen. Jedoch gelten nicht jede Künstlerin oder jeder Künstler, die das Medium Film oder Video verwenden, als Film- oder Videokünstler. So sind die Arbeiten, die daraus entstehen, dermaßen vielfältig, dass es unmöglich ist, sie als Genre zusammenzufassen. Vielmehr bedienen sich Künstler dieser Medien, um sie in ihre ästhetische Formensprache einzubetten und ihr künstlerisches Anliegen anschaulich zu machen. Parallel dazu ist zu beobachten, dass die (seit den 1960er Jahren) ansteigende Mobilität der Künstler dazu führt, dass Kunstaktivitäten immer öfter in Situationen ausgelagert werden (in Form von Reisen, Wegstrecken, etc.), welche allein mittels einer medialen Aufzeichnung im Ausstellungsraum rezipiert werden können.
Gleichzeitig befragen eine Reihe von Künstlern in der Tradition der 1960er und 1970er Jahre, die vorherrschenden institutionellen Ausstellungskonventionen der Kunst selbst. Indem sie die Modalitäten der Ausstellungs-Protokolle verändern und künstlerische Display-Strategien entwickeln, rücken sie Fragen der Präsentation und des Prozessualen in den Mittelpunkt ihrer Reflexion.
Das Seminar ist in drei aufeinander bezogene Themenkomplexe gegliedert. Der erste setzt sich mit Künstlern wie Pierre Huyghe, Sophie Calle, Rirkrit Tiravanija oder Liam Gillick auseinander, die punktuell Medien wie Film und Video in ihren Arbeiten verwenden, um abwesende und vergangene Kunstaktivitäten zu präsentieren. Hieran sollen Fragen der Transcodierung, der Fragmentierung des Kunstwerks und der Zeitlichkeit diskutiert werden. Der zweite befasst sich mit einer historischen und theoretischen Perspektivierung künstlerischer Verfahren im Umgang mit Medien und ihrer Präsentation. Ergänzend zu den oben genannten Beispielen werden ausgewählte Position seit den 1970er Jahren (Robert Smithson, Gordon Matta-Clark, Daniel Buren, etc.) herangezogen. Im dritten soll aus einer rezeptionsästhetischen Sicht nach der ästhetischen Erfahrung im Ausstellungskontext gefragt werden. Ausgangspunkt wird Kunst sein, in der sich Präsentation und Erfahrung bedingen und durchdringen.
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Suggested reading
Einführende Literatur:
Ursula Frohne; Lilian Haberer (Hg.): Kinematographische Räume. Installationsästhetik in Film und Kunst, München: Wilhelm Fink Verlag, 2012.
Nicolas Bourraiud: Radikant, aus dem Frz. von Katarina Grän; Ronald Vouillé, Berlin: Merve Verlag, 2009.
Maeve Connolly: The Place of Artists' Cinema: Space, Site and Screen, Bristol and Chicago: Intellect and University of Chicago Press, 2009.
Tanya Leighton (Hg.): Art and the moving image – a critical reader, London: Tate Publ. in assoc. with Afterall, 2008.
Gregor Stemmrich (Hg.) Kunst/Kino, Köln: Oktagon Verlag, 2001.
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Thu, 2012-10-18 14:00 - 16:00
Thu, 2012-10-25 14:00 - 16:00
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Thu, 2012-11-08 14:00 - 16:00
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Thu, 2012-12-13 14:00 - 16:00
Thu, 2012-12-20 14:00 - 16:00
Thu, 2013-01-10 14:00 - 16:00
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Thu, 2013-01-24 14:00 - 16:00
Thu, 2013-01-31 14:00 - 16:00
Thu, 2013-02-07 14:00 - 16:00
Thu, 2013-02-14 14:00 - 16:00