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Graduate Course
WiSe 12/13: Weltarmut und Verantwortung
Valentin Beck
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Die Bekämpfung der Weltarmut ist eine der zentralen politischen Herausforderungen unserer Zeit. Neuesten Schätzungen der Weltbank zufolge lebten im Jahr 2008 weltweit mehr als 1,2 Milliarden Menschen von weniger als $1,25 und mehr als 2,4 Milliarden Menschen von weniger als $2 am Tag. Hinter diesen Zahlen stehen weit verbreitete materielle Entbehrungen wie chronische Unterernährung und ein Mangel an sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen, Schutz gebenden Unterkünften, Medikamenten und medizinischer Betreuung. In der zeitgenössischen praktischen Philosophie wird eine intensive Debatte darüber geführt, wer im Angesicht der Weltarmut wofür genau und aus welchen Gründen moralisch gesehen verantwortlich ist. Das Hauptseminar gibt einen Überblick über diese Debatte und ist dabei an Fragen wie diesen orientiert: Sind auch wir - vergleichsweise privilegierte Bürgerinnen und Bürger der Industrienationen - zurückblickend für die Entstehung von absoluter Armut verantwortlich? Sind wir vorausblickend dafür verantwortlich, sie zu bekämpfen - und wenn ja, aus welchen Gründen? Welches Gewicht hätte eine solche Weltarmutsverantwortung im Vergleich zu anderen moralischen Relationen in begrenzteren sozialen Kontexten? Ist extreme Armut vor allem aus humanitärer Perspektive ein moralisches Problem, oder auch aus der Perspektive der Gerechtigkeit? In welchem Zusammenhang stehen diese beiden Perspektiven?
Literatur zu Einführung:
Chatterjee, Deen (Hg.) (2004): The Ethics of Assistance. Morality and the Distant Needy. Cambridge: Cambridge University Press.
Bleisch, Barbara/Schaber, Peter (Hg.) (2007): Weltarmut und Ethik. Paderborn: Mentis.
Pogge, Thomas/Horton, Keith (Hg.) (2008): Global Ethics. Seminal Essays. St. Paul: Paragon House.
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