13155 Hauptseminar

WiSe 14/15: Wissensformen und Wissenswandel in der Aufklärung

Andreas Bähr

Kommentar

Die europäische Aufklärung verstand sich als eine Bewegung der Kritik: einer Kritik der Vernunft an offenbarter Religion, Magie und sämtlichen Formen des "Aberglaubens". Sie formulierte neue Auffassungen vom Verhältnis zwischen Glaube und Wissen, Individuum und Gesellschaft, den Räumen des Öffentlichen, Privaten und Geheimen sowie zwischen den Geschlechtern. Vermehrt finden sich Konzepte von Geschichte als einer linear und zukunftsoffen verlaufenden Zeit und von der Identität der Person als einem Subjekt, das den moralischen Gesetzen gehorcht, die es sich selbst gegeben hat, das sich selbst ebenso beobachtet wie die Welt der Objekte und das seine "Gefühle" tief im Innern empfindet und verschließt. Diese Konzepte haben die Moderne grundlegend geprägt. Gleichzeitig war ihre Reichweite und Wirkungsmacht stets begrenzt. Zudem warf das Licht der aufklärerischen Vernunft, im Versuch, das Dunkel zu erhellen, seine eigenen Schatten; im Bemühen, die Welt zu entzaubern, beschwor es seine eigenen Geister, Gespenster und Dämonen. Furcht und Angst - anders als vielfach proklamiert - hat die Aufklärung nicht besiegt, sondern neu konzeptualisiert. Das Seminar behandelt die spezifischen Umbrüche der Aufklärungszeit ebenso wie deren manifeste und versteckte Kontinuitäten und thematisiert dabei nicht nur das Selbstverständnis aufklärerischen Denkens, sondern auch dessen Ambivalenzen, Paradoxien und Aporien. Auf diese Weise fragt es nach epistemischen Ordnungen, Erkenntnisbedingungen und Wahrheitskriterien der Aufklärung: nach den historisch-epistemologischen Grundlagen aufklärerisch beeinflusster Wissens-, Glaubens- und Handlungssysteme. Literatur: Barbara Stollberg-Rilinger: Europa im Jahrhundert der Aufklärung, Stuttgart 22011; Dorinda Outram: Aufbruch in die Moderne. Die Epoche der Aufklärung, Stuttgart 2006; Dror Wahrman: The Making of the Modern Self: Identity and Culture in Eighteenth-Century England, New Haven / London 2004; Werner Schneiders: Das Zeitalter der Aufklärung, München 42008; Roy Porter: Kleine Geschichte der Aufklärung, Berlin 1991. Schließen

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