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WiSe 14/15: Thukydides

Christian Wendt

Kommentar

Thukydides, gern als „dunkler Autor“ apostrophiert, prägt bis heute das Bild von Geschichtswissenschaft, war er doch vermeintlich der Erste, der die Aufgabe eines Historikers zu formulieren unternahm. So wie er als Urahn der wissenschaftlichen Geschichtsschreibung in Anspruch genommen wird, beziehen sich jedoch auch weitere Disziplinen, etwa die Politikwissenschaft, auf diesen höchst einflußreichen Text als ihren Geburtsmoment. Die Vorlesung will in das thukydideische Werk einführen und anhand verschiedener Leitfragen für das Problematische, Zweideutige, Interpretationsbedürftige des Thukydides sensibilisieren. So soll die Komplexität des Autors im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen und anhand der Zusammenschau wichtiger Textstellen gezeigt werden, welche Themen und Motive besondere Tragweite besitzen. Schließlich werden auch verschiedene berühmte Rezeptionen des Autors vorgestellt, die zeigen können, für wie aktuell Thukydides (ganz seinem eigenen Anspruch, einen „Besitz für immer“ zu schaffen, getreu) wieder und wieder gehalten wurde und welches besondere Interesse sein Werk stets zu generieren vermochte. Schließen

Literaturhinweise

Bleckmann, B., Der Peloponnesische Krieg, München 2007 Baltrusch, E./Wendt, C. (Hgg.), Ein Besitz für immer? Geschichte, Polis und Völkerrecht bei Thukydides, Baden-Baden 2011 Rengakos, A., Thukydides, in: B. Zimmermann (Hg.), Handbuch der griechischen Literatur der Antike (im Hb. der Altertumswissenschaft) Bd. 1, München 2011, 381-417 Meister, K., Thukydides als Vorbild der Historiker. Von der Antike bis zur Gegenwart, Paderborn u.a. 2013 Morley, N./Harloe, K. (Hgg.), Thucydides and the Modern World. Reception, Reinterpretation and Influence from the Renaissance to the Present, Cambridge 2012 Morley, N., Thucydides and the idea of History, London 2013 Schließen