17551 Übung

WiSe 16/17: Eine Welt für sich. Formen der Distanzierung im Gegenwartstheater

Matthias Warstat

Kommentar

In den letzten Jahren haben Formen der Partizipation die Theoriedebatten über das Gegenwartstheater bestimmt. Unter Bezeichnungen wie ‚interaktives Theater’, ‚partizipatives Theater’ oder ‚immersives Theater’ wurden Inszenierungen diskutiert, die ihr Publikum in besonderer Weise zu involvieren versuchen – bis hin zu der Aufforderung, sich am Bühnengeschehen aktiv zu beteiligen. Dem aktuellen Trend des Nachdenkens über Mitwirkung steht eine lange Theorietradition gegenüber, die nach Möglichkeiten der Distanznahme im und durch Theater fragt. Sich zu distanzieren, Abstand zu nehmen, die Welt von einem fernen Ort aus neu zu betrachten – das sind wichtige programmatische Forderungen in ganz verschiedenen Theaterdiskursen (etwa zum epischen und postepischen Theater, zu Darstellungsformen des Postdramatischen, zu Ästhetiken der ‚vierten Wand’ und des Tableaus, zu psychoanalytischen Lesarten von Übertragung und Katharsis und zu platonischen Dramaturgien). In diesem Seminar wollen wir Theatertheorien lesen und diskutieren, die auf ein Lob der Distanz, der Kritik und der Freiheit hinauslaufen. Dazu wird auch eine theoriegeschichtliche Erkundung erforderlich sein, die Positionen aus dem 20., dem 18. Jahrhundert und der Antike aufgreift. Daneben wird das Seminar einen aufführungsanalytischen Aspekt haben: In aktuellen Berliner Inszenierungen soll untersucht werden, mit welchen Verfahren im Gegenwartstheater Distanz hergestellt wird. Distanz, so die Annahme, heißt heute nicht nur, bei Robert Wilson in kühler Abgeklärtheit vor einem Tableau zu sitzen, sondern Distanz muss gerade auch in interaktiven Aufführungsformen auf neue Weise erkämpft und gewonnen werden. Konstellationen dieser Art sollen gemeinsam aufgesucht und beschrieben werden. Hauptseminar 17550 und Ü 17551 müssen zusammen belegt werden. Literatur zur Einführung: Robert Pfaller, 2008: Against Participation. In: Ders., Ästhetik der Interpassivität. Hamburg: Philo Fine Arts, S. 308-322. Schließen

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