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Einführung
WiSe 17/18: Die griechische Tragödie: Religion und Aufklärung
Susanne Gödde
Hinweise für Studierende
Die Veranstaltungsformen in einem Modul sind austauschbar. Sie können bei der Anmeldung im Campus Management wählen, ob Sie eine Veranstaltung als „Grundkurs“ oder als „Hauptseminar“ bzw. als "Übung oder "Hauptseminar" wählen möchten. Dies gilt für alle Module und alle Veranstaltungsformen. Schließen
Kommentar
Mit der griechischen Tragödie des 5. vorchristlichen Jahrhunderts liegt ein Repertoire von Stoffen vor, das seine Faszination und Wirkkraft niemals verloren hat. Die drei Tragiker – Aischylos, Sophokles und Euripides – haben die Geschichten von Orest und Elektra, von Ödipus und Antigone, von Medea und Iphigenie und vielen anderen zu zeitlosen Reflexionsfiguren gemacht, haben die familiären, politischen und religiösen Konflikte, in die diese Figuren sich verstricken, in einer Weise ausgelotet, die mehr Fragen aufwirft, als dass sie eindeutige Antworten geben könnte. Die Aufführungen dieser Tragödien waren in ein jährlich stattfindendes religiöses Fest zu Ehren des Dionysos eingebunden und gehörten damit zum öffentlichen Leben, ja zum politischen Selbstverständnis der Polis Athen. Alles Handeln der Protagonisten ist immer auch in den Horizont der Götter gestellt, sei es dass diese als Helfer angerufen oder als Verursacher der Leiden angeklagt werden. Ob der Mensch im antiken Theater vor allem lernen oder leiden sollte, ist bis heute ein Streitpunkt der Tragödienforschung. Dass dieses Leiden sich positiv auf den individuellen (vielleicht auch kollektiven) Gefühlshaushalt der Zuschauer auswirkte, glaubte Aristoteles (Stichwort: katharsis). Doch jenseits der Frage nach der historischen Rezeption dieser Aufführungen lassen sich die Tragödien als komplexe Reflexionen der condition humaine in einer von Göttern dominierten Welt verstehen. Die Veranstaltung ist als Vorlesung mit Diskussionsmöglichkeit konzipiert und behandelt – nach einer kurzen historischen Einführung – in chronologischer Reihenfolge ausgewählte Tragödien der drei Tragiker, darunter die Orestie des Aischylos, die Antigone und die Ödipus-Dramen des Sophokles, von Euripides u.a. die Medea, die Iphigenie-Dramen und die Bakchen. Schließen
Literaturhinweise
Zur Vorbereitung empfehle ich die Lektüre einzelner Tragödien in Übersetzung, z.B. aus: Aischylos: Tragödien und Fragmente, hg. Und übers. Von Oskar Werner, München 31980. / Euripides: Werke in drei Bänden, übers. v. Dietrich Ebener, Berlin, Weimar 1979. / Sophokles: alle Tragödien in Übersetzungen von Wolfgang Schadewaldt in Einzelausgaben des Insel-Taschenbuchverlags / Einführungen und Forschungsliteratur: Flashar, Hellmut: Sophokles. Dichter im demokratischen Athen, München 2000. / Föllinger, Sabine: Aischylos. Meister der griechischen Tragödie, München 2009. / Fuhrer, Therese und Hose, Martin: Das antike Drama, München 2017 (Beck Wissen). / Hose, Martin: Euripides. Der Dichter der Leidenschaften, München 2008. / Latacz, Joachim: Einführung in die griechische Tragödie, Göttingen 1993. / Meier, Christian: Die politische Kunst der griechischen Tragödie, München 1988. / Seeck, G.A.: Die griechische Tragödie, Stuttgart 2000 (Reclam). / Zimmermann, Bernhard: Die griechische Tragödie.Eine Einführung, München und Zürich 21992 Schließen
15 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 17.10.2017 12:00 - 14:00
Di, 24.10.2017 12:00 - 14:00
Di, 07.11.2017 12:00 - 14:00
Di, 14.11.2017 12:00 - 14:00
Di, 21.11.2017 12:00 - 14:00
Di, 28.11.2017 12:00 - 14:00
Di, 05.12.2017 12:00 - 14:00
Di, 12.12.2017 12:00 - 14:00
Di, 19.12.2017 12:00 - 14:00
Di, 09.01.2018 12:00 - 14:00
Di, 16.01.2018 12:00 - 14:00
Di, 23.01.2018 12:00 - 14:00
Di, 30.01.2018 12:00 - 14:00
Di, 06.02.2018 12:00 - 14:00
Di, 13.02.2018 12:00 - 14:00