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WiSe 18/19: Kubismus/Konstruktivismus: Kunst der Avantgarde, 1911-1928

André Rottmann

Kommentar

Bis heute gilt der Kubismus als eine der signifikantesten Formationen in der Kunst der Moderne: Um das Jahr 1910 begannen Künstler wie Pablo Picasso und Georges Braque, aber auch Juan Gris, Albert Gleizes und Jean Metzinger, einen definitiven Bruch mit den Konventionen der zentralperspektivischen und figurativen Repräsentation zu vollziehen indem sie ? in der ersten „analytischen“ Phase ? mittels monochromatischen geometrischen Einheiten sowohl das Bildfeld als auch das Sujet der Darstellung zugleich zersplitterten und verflachten sowie ? in der zweiten „synthetischen“ Periode ? zusätzlich Zeitungsausschnitte und andere Elemente der populären visuellen Kultur in ihre malerischen oder zeichnerischen Kompositionen integrierten. Partiell unter dem Einfluss des Pariser Kubismus der 1910er Jahre überführten sowjetische Künstler/innen wie Wladimir Tatlin, Alexander Rodtschenko, El Lissitzky und Ljubow Popowa diese Impulse hin zu einer tendenziell abstrakten, anti-illusionistischen und (vermeintlich) anonymen Kunst wiederum in die Programmatik des Konstruktivismus und radikalisierten sie (praktisch wie theoretisch) im Kontext des post-revolutionären Russland: In Malerei, Skulptur, Architektur, Gestaltung, Typografie und Ausstellungsdesign wurde bis Ende der 1920er Jahre mit den Möglichkeiten experimentiert, ästhetische Praxis in industrielle Produktion zu überführen und Objekte zu schaffen, die deren Materialien, Prozessen und Zwecken verpflichtet waren. In der Zusammenschau dieser beiden bedeutenden Bewegungen der europäischen Avantgarden der Zwischenkriegszeit und ihrer kunsttheoretischen Implikationen bietet das Seminar eine Einführung in die Formen und Funktionen der (zunehmend) nicht-gegenständlichen Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: The Cubism Papers, hrsg. von Harry Cooper, National Gallery of Art, Washington/Center for Advanced Study in the Visual Arts (CASVA Seminar Papers, Bd. 3), New Haven/London: Yale University Press, 2017; Rosalind E. Krauss: The Picasso Papers, Cambridge/London: The MIT Press, 1998; Yve-Alain Bois: „The Semiology of Cubism“, in: Picasso and Braques: A Symposium, hrsg. von Lynn Zelevansky, New York: The Museum of Modern Art/Harry N. Abrams Inc., 1992, S. 169-208; Jeffrey Weiss: „Contingent Cubism“, in: Grey Room, Vol. 58, Winter 2015, S. 26-49; Maria Gough: The Artist as Producer. Russian Constructivism in Revolution, Berkeley/Los Angeles/London: University of California Press, 2005; Benjamin H. D. Buchloh: „From Faktura to Factography“ ?1984?, in: ders.: Formalism and Historicity. Models and Methods in Twentieth-Century Art, Cambridge/London: The MIT Press, 2015, S. 251-310; Christine Kiaer: Imagine No Possessions. The Socialist Objects of Russian Constructivism, Cambridge/London: The MIT Press, 2005; Rodchenko and Popova: Defining Constructivism, hrsg. von Margarita Tupitsyn, London/Madrid: Tate Modern/Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, 2009. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

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Mi, 17.10.2018 10:00 - 12:00

Dozenten:
André Rottmann