WiSe 18/19: Eine 5000-jährige Geschichte? Die ‚Drei Dynastien‘ in Geschichtswissenschaft und Archäologie
Lena Wesemann
Kommentar
Das Postulat, die Ursprünge der chinesischen Zivilisation könnten 5000 Jahre zurückdatiert werden, ist allgegenwärtig. Der legendäre Gelbe Kaiser (Huangdi ??; leg. 2696-2598 v. Chr.) gilt als Stammvater aller Chinesen, als Begründer der chinesischen Zivilisation. Ihm sollte, der Legende nach, wenige Jahrhunderte später der Große Yu (??, leg. 2200-2100 v. Chr.) folgen und die Xia Dynastie, die erste der Drei Dynastien begründen. Erste schriftliche Überlieferungen stammen aus der zweiten der Drei Dynastien, der Shang-Dynastie: Die sogenannten Orakelknochen, zu Orakelzwecken beschriftete Schildkrötenpanzer und Rinderknochen lieferten die ersten schriftlichen Beweise einer chinesischen Kultur. Sie können ins 12. Jh. v. Chr. zurückdatiert werden.
In der Lehrveranstaltung soll das Postulat einer 5000-jährigen chinesischen Geschichte mittels der Analyse geschichtswissenschaftlicher und archäologischer Arbeiten untersucht und in Frage gestellt werden: Wie gestaltete sich das Leben auf heute chinesischem Territorium um 3000 v. Chr.? Gab es einen chinesischen Staat? Wurde dieser vom legendären Huangdi regiert? Was hat es mit den Drei Dynastien (Xia, Shang und Zhou) auf sich? Zum Zwecke einer ausführlichen Analyse wird die Lehrveranstaltung die Zeit von ca. 3000 v. Chr. – 221 v. Chr. sowohl archäologisch als auch geschichtswissenschaftlich beleuchten.
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Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung