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WiSe 18/19: Die "alte Kunst" Afrikas: Einf.u.Überblick

Tobias Wendl

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Die Vorlesung bietet einen nach Regionen und Epochen gegliederten Überblick zur Kunstgeschichte Afrikas. Von den prähistorischen Felsbildern der Sahara und des südlichen Afrikas über die Künste an den Höfen der mittelalterlichen Reiche im Sahel sowie in den Handelsstädten am Indischen Ozean bis hin zu den neuzeitlichen Staatsgründungen an den Küsten West- und Zentralafrikas. Im Mittelpunkt stehen dabei plastische und performative Kunstformen: ihre Funktionen (Religion, Politik, Wissen, Erinnerung), ihre Materialität und Ikonografie, ihre Ästhetik und Stilistik, Konzepte von Originalität und Wiederholung, sowie die Rolle von Werkstätten und individuellen Künstlern. Im zweiten Teil rückt die Vorlesung ausgewählte Kapitel der Forschungs- und Theoriegeschichte in den Mittelpunkt. Dabei werden zunächst die frühen Arbeiten von Leo Frobenius, Vladimir Markov und Carl Einstein vorgestellt, die zwischen Diffusionismus und Formalismus oszillieren, sowie die anschließende Suche nach Stilprovinzen (Eckart von Sydow und Carl Kjersmeier). Es folgt eine Diskussion der ersten Feldstudien der 1930er Jahre (Marcel Griaule und Hans Himmelheber), durch die auf empirischer Datengrundlage nunmehr deutlich differenzierte Aussagen über künstlerische Praktiken und Objekte, ihre weltanschauliche Einbettung und ihre ästhetischen Prämissen möglich werden. Weitere Kapitel sind den Ansätzen US-amerikanischer und afrikanischer Autor*innen gewidmet, die sich in den Dekaden nach dem 2. Weltkrieg mit Fragen zur Rolle und sozialen Stellung von Künstlern (Warren D’Azevedo), mit indigenen Ästhetiken (Robert Farris Thompson, Rowland Abiodun, Susan M. Vogel) sowie mit Performanz (Herbert M. Cole) befasst haben. Im letzten Teil der Vorlesung geht es dann um eher übergeordnete Fragen, etwa zur Rezeptionsgeschichte und zur Entwicklung des Kunstmarkts. Außerdem werden wir die Quellenlage und die in der jüngeren Forschung immer häufiger praktizierte Synthese ethnografischer und kunsthistorischer Methoden (z.B. kleinräumige Feldstudien, Objektbiografien und verflochtene Sammlungsgeschichten) genauer erörtern. close

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Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Tobias Wendl