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Reading Course
WiSe 18/19: (Lk) Warum Talmud?
Christiane Tzuberi
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In den letzten Jahren sind verschiedene Monographien entstanden, in denen der Talmud als Grundlage, oder Herzstück, zeitgenössischer jüdischer Positionierungen untersucht wird, wobei hier explizit auch die (zum Teil kritisch betrachtete) Popularisierung des Talmuds außerhalb der Yeshivot im Zentrum der Untersuchung steht (siehe z.B. zuletzt Barry Wimpfheimer:
The Talmud. A Biography, Princeton 2018). Dieser „Aufstieg“ des Talmuds ist, so die grundlegende Prämisse dieser Studien, nicht
selbstverständlich: Über den Zeitraum der Aufklärung hinweg galt der Talmud auch unter assimilierten Juden als etwas, das vielleicht noch als historisches Artefakt Bestand haben kann, darüber hinaus für die Moderne aber weitergehend unbrauchbar ist, der Revision bedarf, oder bestenfalls im Hinblick auf seinen ethisch-universalen Gehalt gelesen werden kann. In diesem Kurs werden wir die Geschichte des Lesens des Talmuds nachzeichnen, und dazu Texte von Leopold Zunz, Eduard Gans, Hermann Cohen, Franz Rosenzweig, Gerschom Scholem u.a. verorten, nicht zuletzt auch um das Lesen des Talmuds in den unterschiedlichen zeitgenössischen akademischen (und nicht-akademischen) Kontexten heute zu beleuchten.
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