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WiSe 20/21: Kanon. Konstruktionen der Kunstgeschichte in Wort und Bild

Wolf-Dietrich Löhr

Hinweise für Studierende

Einführende Literatur: Heydebrand, Renate von (Hg.): Kanon – Macht – Kultur. Theoretische, historische und soziale Aspekte ästhetischer Kanonbildungen, Stuttgart [u.a.] 1998. Pollock, Griselda: Differencing the canon: feminist desire and the writing of art’s histories, London [u.a.] 1999. Kanon: XXX. Deutscher Kunsthistorikertag, Universität Marburg, 25. – 29. März 2009, hg. v. Marcello Gaeta und Katrin Heitmann, Bonn 2009. Graw, Isabelle (Hg.): The Canon, Berlin 2015 (= Texte zur Kunst, 25, 2015). Schließen

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

online, Webex

Kommentar

Beim Versuch, Ordnung in die Geschichte der Kunst zu bringen, ist es fast unmöglich, die Konstruktion eines Kanons zu vermeiden. Reden wir über Kunst, werden die uns geläufigen Namen von Künstler*innen, unsere Kategorien von den Künsten selbst und ihren Techniken, aber genauso unsere Vorstellungen von bedeutenden Zeiten und Orten, unweigerlich bestimmt von uns unbewussten Listen des Relevanten, die von den Kunst-Institutionen, von Museen, Galerien, Universitäten und ihren Medien autorisiert werden. Nur eine Auswahl von Künstler*innen-Bildnissen ziert Museumsbauten, nicht allen Künsten sind eigene Museen gewidmet, nur bestimmten Künstler*innen gelten die Monographien in den Regalen der Bibliotheken, nur ein kleiner Teil von Werken erzielt im Ranking des Kunstmarkts Höchstpreise. Anhand von Texten der Kunstgeschichte und Kunsttheorie, aber auch mit Blick auf die Darstellungen von Kunstproduktion und Künstler*innen, fragt das Seminar nach der Geschichte, den Strukturen und den Problemen der Kanonbildung in der Kunstgeschichte. Die Begründungen für die Auswahl oder Ausblendung einzelner Akteure, die Rhetoriken, Klischees und Inszenierungen des angeblich Bedeutsamen sollen historisch aufgefächert und die Folgen dieser Selektionen und Verdrängungen für das Bild oder die Bilder der Kunstgeschichte hinterfragt werden. Schließen