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WiSe 20/21: Schützen, verbergen, verzerren – Maske und Gesicht

Wolf-Dietrich Löhr

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

online, Webex

Kommentar

In ihrer weit zurück reichenden rituellen Funktion ebenso wie in ihrer künstlerischen Aneignung bis in die zeitgenössische Kunst spiegelt die Maske stets das Gesicht mit den Bedingungen und Grenzen seiner Wahrnehmung. Masken können Gesicht und Gestalt nicht nur verbergen und schützen, sondern vor allem verwandeln und inszenieren, indem sie die Bildhaftigkeit des Gesichts aktivieren. Neben den grundlegenden Fragen nach Materialien, Techniken und Kontexten der Maske widmet sich das Seminar vor allem dem ideologischen Gebrauch der Maske im Verhältnis zur sozialen Rolle des Gesichts: Masken idealisieren oder entstellen, sie beschönigen, gleichen an oder diskriminieren, sie überspielen oder reflektieren Geschlechtergrenzen, können aktive Elemente von Ritualen sein und als Bild oder Skulptur zum ästhetischen Objekt werden. Unser Themenspektrum reicht dabei exemplarisch von Toten-, Theater- und Tanzmasken über Fastnachts- und Turniermasken bis zu Blackface und facial recognition. Die aktive Teilnahme sieht Lektüre und Präsentation von Texten ebenso vor wie Kurzreferate zu Einzelobjekten sowie Diskussionsleitungen zu Themenfeldern. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Ernst H. Gombrich, Maske und Gesicht, in: ders., Julian Hochberg, Max Black: Kunst, Wahrnehmung, Wirklichkeit, Frankfurt am Main 1977, S. 10–60. Weihe, Richard: Die Paradoxie der Maske – Geschichte einer Form, München 2004. Ferino-Pagden, Sylvia (Hg.): Wir sind Maske, Ausstellungskatalog Museum für Völkerkunde Wien, Mailand 2009. Belting, Hans: Faces – eine Geschichte des Gesichts, München 2013. Scheuermann, Barbara J. (Hg.): Maske – Kunst der Verwandlung / Mask – the art of transformation, Ausstellungskatalog Kunstmuseum Bonn, Köln 2019. Schließen