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WiSe 20/21: Klassifikationssysteme neolithischer Keramik

Wolfram Schier

Kommentar

Keramik stellt die quantitativ dominierende Fundkategorie innerhalb der jüngeren Urgeschichte (Neolithikum – Eisenzeit) dar. Dementsprechend hat die zunehmend systematisierte Beschreibung, Dokumentation und Klassifikation von Keramik eine lange Tradition innerhalb der prähistorischen Archäologie und bildet auch heute noch eine Kernkompetenz von Absolvent*innen. In dem Hauptseminar wollen wir uns daher vergleichend etablierten Klassifikationssystemen der Keramik bestimmter Kulturen und/oder Epochen aus dem (mittel)europäischen Neolithikum widmen, wie etwa dem Kölner System zur Beschreibung und Verzierungsanalyse der Linearbandkeramik, dem in Kiel entwickelten System NoNeK zur Klassifikation der Trichterbecher-Keramik, den diversen regionalen Systemen der Klassifikation mittelneolithischer Keramik, aber auch anderen ausdifferenzierten Klassifikationssystemen für Keramik etwa der Michelsberger und Badener Kultur, der Schnurkeramik und Glockenbecher-kultur. Durch den Vergleich wollen wir analytisch herausarbeiten, wie solche Systeme aufgebaut sind, wie mit Form und den verschiedenen Aspekten von Verzierung klassifikatorisch umgegangen wird, wie konsistent, offen (für Erweiterungen) und zielgerichtet (z.B. auf chronologische Fragen) die Systeme konzipiert sind. Als Übung ist die Teilnahme an dem polyvalent konzipierten Kurs Dokumentation und Bestimmung neolithischer Keramik aus Europa vorgesehen, der im Rahmen des BA-Studiengangs Altertums-wissenschaften als ABV-Kurs Analyse 1 angeboten wird. Die Teilnehmer*innen des MA-Moduls sollen in diesem Kurs Keramik jeweils einer neolithischen Kultur für alle Teilnehmer*innen in Form eines Bestimmungsschlüssels aufbereiten und vorstellen. Schließen