13426 S/HS (Seminar/Hauptseminar)

WiSe 21/22: Provenienzforschung zur Kunstsammlung Abraham Adelsberger (1863-1940)

Meike Hoffmann

Kommentar

Abraham Adelsberger gehörte zu den erfolgreichsten Blechspielzeugfabrikanten Anfang des 20. Jahrhunderts in Nürnberg. Der deutsch-jüdische Unternehmer und Sammler stieg kurz nach der Jahrhundertwende zum Alleininhaber der Firma „Fischer & Co.“ auf. Bis Mitte der 20er Jahre umfasste der Firmenbesitz drei Fabrikgebäude. Privat widmete er sich seiner Leidenschaft für Kunst und trug eine umfangreiche Sammlung an Gemälden, Arbeiten auf Papier und Porzellanen zusammen. Um 1925/1926 geriet die Firma in finanzielle Schwierigkeiten. 1930 ließ der Blechspielzeugfabrikant Teile seiner Sammlung in München und Berlin versteigern. Den Rest verlor er infolge nationalsozialistischer Verfolgung zwischen 1933 und 1945: Einen Großteil übereignete Adelsberger an deutsche Großbanken zur Kreditsicherung, die nachträglich verwertet wurden. Mit den Erlösen versuchte Adelsberger seinen Lebensunterhalt und die Emigration nach Amsterdam zu finanzieren, wo er 1940 verstarb. Im Rahmen des Seminars wollen wir auf Grundlage der Auktionskataloge sowie ausgewähltem Archivmaterial und elektronischen Ressourcen zur Provenienzforschung versuchen, Einzelwerke der ehemaligen Sammlung zu identifizieren und den Verbleib zu rekonstruieren. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Lynn Rother: Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935, Berlin 2017, S. 80, 152, 412f.; Anja Heuß: Rezension zu Lynn Rother: Kunst durch Kredit. Die Berliner Museen und ihre Erwerbungen von der Dresdner Bank 1935, Berlin 2017, in: H-Soz-Kult, 16.03.2018, http://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-28858; Neues Projekt zur NS-Provenienzforschung. Kunstsammlung eines jüdischen Fabrikanten wird an der Freien Universität Berlin rekonstruiert (https://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2019/fup_19_113-provenienzforschung-abraham-adelsberger/index.html); Matthias Thiele: Raubkunst auf der Spur. Am Kunsthistorischen Institut wird die Sammlung des Unternehmers Abraham Adelsberger erforscht und rekonstruiert, FU Tagesspiegelbeilage, Juni 2019 (https://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/tsp/2019/tsp-juni-2019/raubkunst-auf-der-spur/index.html). Schließen

16 Termine

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