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Seminar
WiSe 22/23: Jacques Derrida: Gesetzeskraft: Der mystische Grund der Autorität
Marian Baukrowitz
Kommentar
Die Dekonstruktion als Methode, welche innere Spannungen in Texten, Begriffen, Situationen und Institutionen herausarbeiten soll, beruht laut Derrida auf etwas, das nichtmehr dekonstruiert werden kann: Der Gerechtigkeit. In gewisser Weise ist die Dekonstruktion, so Derrida, Gerechtigkeit. Darin unterscheidet sich Derridas eigene Haltung
stark von einer häufig geteilten öffentlichen Wahrnehmung: Sowohl andere Philosophen (z.B. Quine) als auch Ratzinger als Kardinal der katholischen Kirche haben gewarnt, dass die Dekonstruktion ein Angriff auf unbedingte Werte, die Vernunft und die Wahrheit ist. Wie aber funktioniert Dekonstruktion als Methode genau, und weshalb ist diese Methode laut Derrida nicht destruktiv, sondern eine Weise, Gerechtigkeit zu üben? Diese zwei Fragen werden bei der – in langsamem Tempo und mit kritischer Distanz vorgenommenen – Lektüre von Derridas Buch „Gesetzeskraft: Der mystische Grund der Autorität“ leitend sein.
Zusätzlich lesen wir Walter Benjamins Text „Zur Kritik der Gewalt“, da dieser von Derrida in „Gesetzeskraft“ dekonstruiert wird. In Auseinandersetzung mit Begriffen wie „Gewalt“, „Gesetz“, „Recht“, „Legalität“, „Legitimität“, „Autorität“, „Gerechtigkeit“ soll deutlicher werden, inwiefern Dekonstruktion als Gerechtigkeit gefasst werden kann, nämlich als Vorbereitung der Ankunft des Anderen in seiner Andersheit, die jedoch niemals realisiert, nur erwartet und erbeten, werden kann. Schließen
16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Fr, 21.10.2022 12:00 - 14:00
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Fr, 18.11.2022 12:00 - 14:00
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Fr, 10.02.2023 12:00 - 14:00
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