WiSe 22/23: Zur deutschen Fantastik nach 1945. Diskurs, Motiv, Ästhetik
Tobias Haupts
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Eine Geschichte der (bundes-)deutschen Fantastik kann kaum als zusammenhängendes Narrativ geschrieben werden, zu marginal erscheinen die einzelnen Versuche, sich nach 1945/49 wieder auf dem Feld ... read more
Eine Geschichte der (bundes-)deutschen Fantastik kann kaum als zusammenhängendes Narrativ geschrieben werden, zu marginal erscheinen die einzelnen Versuche, sich nach 1945/49 wieder auf dem Feld der Fantastik zu bewegen. Und trotz des vorzeitigen Endes eines Kinos der Fantastik zwischen 1933–1945 versuchte sich der deutsche Film immer wieder an den Genres Horror, Science-Fiction und Fantasy. In einer kursorischen Sichtung dieser Versuche möchte die Vorlesung die medialen Bedingungen wie spezifischen Eigenheiten einer deutschen Fantastik aufzeigen, die ihren Ort oftmals im Übungsfeld des Films fand, sei es im Undergroundkino, in der Zusammenarbeit mit dem Fernsehen oder den Direct-to-Video-Anbietern der Videotheken. Der darzustellende Bogen soll so vom Kino der 1950er-Jahre hin zum Neuen deutschen Genrefilm der 2010er-Jahre führen, genuine Eigenarten eines nationalen Kinos aufzeigen oder die Reaktionsversuche auf internationale Erfolgsproduktionen, wie den Fantasyfilm der 1980er- oder den Neoslasher der 1990er-Jahre, kritisch in den Blick nehmen.
Zur Einführung sei hier verwiesen auf: Christian Alexius/Sarah Beicht (Hrsg.), Fantastisches in dunklen Sälen. Science-Fiction, Horror und Fantasy im jungen deutschen Film, Marburg 2018 sowie Tobias Haupts, The Empty Sky. A Brief History of German Science Fiction Film. In: Rainer Rother/Annika Schaefer (Hrsg.), Future Imperfect. Science – Fiction – Film, Berlin 2017, S. 64–81.