WiSe 22/23: Öffentliche Kommunikation von Unternehmensverantwortung
Judith Polterauer
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Die öffentliche Kommunikation steht im Fokus der Kommunikationswissenschaft. Über die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility) berichten nicht nur die PR- und Marketing-Abteilungen der Unternehmen selbst. Auch Journalist*innen, Influencer*innen, Angestellte, kooperierende Organisationen und kritische Nichtregierungsorganisationen (NGOs) veröffentlichen Berichte, Kommentare und Meinungsbeiträge zur Unternehmensverantwortung. Die Kommunikationskanäle variieren dabei ebenso wie die Inhalte, die Debatten und die Meinungsbildung bei den Rezipient*innen. Typische CSR-Themen sind Menschenrechtsverletzungen, Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung und Klimaschutz, Unterdrückung von Gewerkschaften und marginalisierten Gruppen, Datenschutz oder die Manipulation von öffentlicher Meinung. Im Zentrum von öffentlichen Diskussionen stehen in der Regel große, globale Unternehmen wie Nestlé, Siemens, Amazon, Meta und einzelne Branchen, wie die Öl- und Gas- oder Tabakindustrie, der Bankensektor und die pharmazeutische Industrie, zunehmend auch Medienunternehmen. Aber auch kleinere und mittelständische Unternehmen und Sozialunternehmen kommunizieren ihre Verantwortung oder werden Gegenstand von Berichterstattung.
Als transdisziplinäre Wissenschaftsdisziplin, also als Fach mit vielen Überschneidungen und Anknüpfungspunkten zu anderen Disziplinen wie Soziologie, Politikwissenschaft, Recht, Psychologie, Sprachwissenschaft, Informatik, Geschichte etc. besteht eine große Herausforderung der Kommunikationswissenschaft darin, die kommunikationswissenschaftlichen Kernthemen – und damit Fragestellungen – zu identifizieren und dann mit passenden theoretischen Konzepten zu bearbeiten. Im Seminar werden wir uns zunächst einen inhaltlichen Überblick verschaffen, beginnend mit den Begriffen „gesellschaftliche Verantwortung“ und „Unternehmen“ (der Begriff „Öffentlichkeit“ wird in der Vorlesung ausführlich besprochen), einschlägige deutsch- und englischsprachige Texte diskutieren, um dann an konkreten Beispielen kommunikationswissenschaftliche Argumentationen zu konkretisieren.
Das Seminar wird neben der inhaltlichen Diskussion intensiv Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens, insbesondere das Schreiben und das Geben / Annehmen von qualifiziertem Feedback einüben und die dabei entstehenden Herausforderungen reflektieren. Dafür werden wir in Gruppen und Zweier-Teams arbeiten. Eine unbenotete Hausarbeit ist bis zum Semesterende (31.3.2023) einzureichen.
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