WiSe 22/23: Splitterkino II
Madeleine Bernstorff
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Mit überbordender Fröhlichkeit präsentiert das frühe Kino seinen Destruktionismus. Krieg und Kino, ein viel diskutierter Text von Paul Virilio, entstand zur Zeit des Ersten Golfkriegs, Krieg und Fernsehen folgte 1993. Aufwändig inszenierte Zerstörungsorgien gehören im Actionkino seit jeher zum zentralen Unterhaltungswert.
Angesichts näher gerückter Kriege stellen sich neue Fragen zu den ikonischen und nicht-ikonischen Bildern der Kriegsfotografie, zur Explizitheit von Bildern, zur empathischen, emphatischen oder analytischen Darstellung/Nicht-Darstellung von Gewalterfahrungen, zu Bildüberflutungen oder Bildlöschungsfluten (Godard), zu Spektakel und Destruktion, Nähe und Distanz. Heutige Bildregime werden in der Rezeption deutlich vehementer mit Fragen der medialen Wiederholung von Grausamkeit konfrontiert, im Umgang mit Rassismen und sonstigen diskriminierenden Abbildungsverhältnissen. In dieser Übung diskutieren wir entlang einiger grundlegender Texte von vorr. Georges Didi-Huberman, Trinh T. Minh-ha, Evan Calder-Williams, Tom Holert, Susan Sontag, Fred Moten und Gertrud Koch sowie anhand eines (evtl. gemeinsam erweiterten) Filmpools Fragen zum Potenzial einer immanenten Bild- und Medienkritik in Gewaltverhältnissen.
Leistungen: Regelmäßige Anwesenheit und aktive Beteiligung, sowie Referat zu einem ausgewählten Film und Text.
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