WiSe 22/23: First Person Singular/Plural: Mikropolitik der Betroffenheit in Film und Medien
Andrea Seier
Comments
Betroffenheit und benachbarte Begriffe wie Befindlichkeit werden nicht selten mit negativen Konnotationen versehen und gelten nicht selten als Gegensatz zu gesellschaftlicher Relevanz und/oder politischer Analyse. In Kunst und Kultur steht Betroffenheit zugleich hoch im Kurs. Zahlreiche Projekte in Theater, Film, Fotografie und anderen Medien experimentieren mit Formen kollaborativer Autor_innenschaft, lassen Betroffene (etwa von Wohnungsnot, Rassismus, Homophobie etc.) zu Wort kommen und tragen in unterschiedlicher Art und Weise dazu bei, Betroffenheit als spezifische Form des Wissens zu diskursivieren, zu inszenieren und zu reflektieren. Das Seminar setzt sich theoretisch und anhand von Beispielen mit medialen Inszenierungen von Betroffenheit auseinander, die das Ziel verfolgen, Betroffenheiten (im Sinne Donna Haraways) als situiertes Wissen aufzuwerten und zu verteidigen, ohne sie zugleich einem ‚Authentifizierungsdiktat‘ zu unterstellen.
Die Textgrundlagen zum Seminar werden auf Blackboard zur Verfügung gestellt. Eigene ergänzende Recherchen zu Beispielen und Literatur sind erwünscht.
close16 Class schedule
Regular appointments