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WiSe 22/23: Architecture of Parliaments and Democracy

Gisela Möller

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Termine Blockseminar: 21.10. 22; 25.11.22; 02.12.22; 09.12.22; 13.01.23; 20.01.23; 27.01.23; 03.02.23

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Parlamentsbauten als Versammlungsorte der Vertretung des Volkes sind architektonischer Ausdruck der Demokratie. Dabei stellt sich der Bautypus Parlament in seiner Architektursprache, Symbolik und Zeichenhaftigkeit äußerst komplex dar. Das Kapitol in Washington war der erste zu diesem Zweck eigens errichtete Parlamentsbau und blieb lange prägendes Vorbild. Das 19. Jahrhundert suchte bei der Gestaltung der Parlamentsbauten der einzelnen Länder nach einem Nationalstil auf der Basis von Klassizismus, Neogotik oder Neorenaissance. Im 20. Jahrhundert schufen nach 1945 Oscar Niemeyer in Brasilia, Le Corbusier in Chandigarh, Louis Kahn in Dahka und Romaldo Giurgola in Canberra neue Lösungen des politischen Bautyps in Form und Funktion. Die Nachkriegsmoderne in Deutschland agierte beim Bonner Bundeshaus und den Landesparlamenten mit einem spezifischen architektonischen Vokabular als Zeichen der Abgrenzung gegen die vorausgegangene nationalsozialistische Baukunst. Norman Fosters gläserne Kuppel des Berliner Reichtags besitzt heute den Status einer Ikone. Für einen Neuentwurf der politischen Bauaufgabe in der Gegenwart steht das schottische Parlament in Edinburgh. Das Seminar verfolgt die Entwicklungsgeschichte der Parlamentsarchitektur von 1800 bis zur Gegenwart. Es wird anhand ausgewählter Parlamentsbauten gefragt nach den Komponenten Repräsentation, nationale Identität, politscher Ausdruck, Monumentalität, Offenheit, Transparenz, Funktionalität, Außenarchitektur, Plenarsaal und Dekoration im Schnittpunkt des Bauens für die Demokratie und versucht, das demokratische Profil des Bautyps zu bestimmen. Dabei sollen die deutschen Parlamentsbauten in Bonn und Berlin einen Schwerpunkt bilden wie ebenso auch die übernationalen Parlamente der Europäischen Union in Brüssel und Straßburg wie der UN in New York mitberücksichtigt werden sollen. close