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WiSe 22/23: Forschung und Entwicklung in pädagogischen Handlungsfeldern - Seminar

Ulrike Urban-Stahl

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Forschung und Entwicklung in sozialpädagogiscen Handlungsfeldern In Deutschland wachsen knapp 4 Millionen Kinder und Jugendliche in Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil auf. Eine psychische Erkrankung geht oft mit besonderen Herausforderungen an Elternschaft einher, sei es als direkte Folge der Erkrankung (bspw. in Form von Schwierigkeiten beim Aufbau einer Beziehung zu den eigenen Kindern) oder durch erkrankungsbedingte Folgeprobleme wie Arbeitslosigkeit und Armut. Für Kinder bedeutet das Aufwachsen mit einem psychisch erkrankten Elternteil ein erhöhtes Risiko, Vernachlässigung, Misshandlung oder Ausgrenzung zu erfahren sowie im Laufe des Lebens selbst psychisch zu erkranken. Es handelt sich jedoch in keiner Weise um eine homogene Gruppe: Formen und Folgen psychischer Erkrankungen sind vielfältig und die Auswirkungen auf den Alltag der Familien können sich stark unterscheiden. Hilfesysteme sind daher aufgefordert, sich in diesem Bereich zu professionalisieren. In Fachpraxis, Forschung und Politik hat das Thema in den letzten zehn Jahren deutlich an Aufmerksamkeit gewonnen. Es gibt vielfältige Bemühungen, die Hilfen für Kinder und Familien mit psychisch erkrankten Eltern zu verbessern. Sie sollen bedarfsorientierter, vernetzter und niedrigschwelliger werden. Hierbei spielt die Kooperation zwischen den Hilfesystemen eine zentrale Rolle. Im Seminar werden wir uns dem Thema aus sozialpädagogischer Perspektive zuwenden. Im ersten Semester werden Grundlagen zur Situation von Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil sowie den beteiligten Hilfesystemen (mit Schwerpunkt auf der Kinder- und Jugendhilfe) erarbeitet und wir befassen uns mit der aktuellen fachlichen und politischen Debatte zu strukturellen Verbesserungen der Hilfen für diese Zielgruppe. Im zweiten Semester geht es um Forschung zu Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil. Ausgehend von einem laufenden Forschungsprojekt zu Müttern mit Borderline-Syndrom und deren Kindern werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt, empirisches Material aus Interviews mit Müttern, zuständigen Fachkräften der Jugendhilfe und zuständigen Therapeut:innen exemplarisch ausgewertet und die Reichweite unterschiedlicher Forschungszugänge diskutiert. close

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Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Ulrike Urban-Stahl