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SoSe 15: (GEND) Sozial- und Gleichstellungspolitik in der EU

Sabine von Oppeln-Bronikowski

Kommentar

Auch wenn die Sozialpolitik zu den Politikbereichen gehört, die nach wie vor zu wesentlichen Teilen im Kompetenzbereich der Mitgliedstaaten liegen, sind mit der Einrichtung des europäischen Binnenmarktes und insbesondere seit Abschluss des Maastrichter Vertrages die direkten und indirekten Einwirkungsmöglichkeiten der europäischen Ebene ausgeweitet worden. Gleichzeitig hat sich die Krise der wohlfahrtsstaatlichen Politik beschleunigt, was nicht zuletzt an der Zunahme der sozialen Spaltung innerhalb und zwischen den Mitgliedsstaaten der EU zu erkennen ist. Einen besonderen Schwerpunkt gemeinschaftlicher Politik stellt die Gleichstellungspolitik dar, die seit dem EWG Vertrag in den Kompetenzbereich der EU fällt und mit der Festschreibung der Gendermainstreaming Politik im Amsterdamer Vertrag eine wichtige, zugleich aber auch unterschiedlich bewertete Wende genommen hat. Ziel des Seminars ist es, die Entwicklungslinien und Bestimmungsfaktoren sozialpolitischen Handelns in der Verflechtung zwischen der nationalen und supranationalen Ebene zu untersuchen. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Entwicklungen im Bereich der Gleichstellungspolitik und des Gendermainstreaming gerichtet. Neben einem allgemeinen Überblick sollen einzelne Themenschwerpunkt der Gleichstellung- und Genderpolitik vertieft werden. Hierzu gehören die Anstrengungen zur Gleichstellung der Frauen auf dem Arbeitsmarkt, die Debatten über den Strategiewechsel von der Gleichstellungs- zur Gendermainstreamingpolitik, die Konsequenzen der Einführung des adult-worker Modells und der Umorientierung wohlfahrtsstaatlicher Politik für die Verteilung von produktiven und reproduktiven Tätigkeiten sowie die neue Rolle von MigrantInnen im Bereich der fürsorgenden Tätigkeiten (care-work). Schließen