17541

SoSe 15: Theorie und Praxis der Komik von der Antike bis zur Gegenwart

Swetlana Lukanitschewa

Kommentar

Nach dem Terroranschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo im Januar dieses Jahres rückte der Komik-Begriff in den Fokus der Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit weltweit. Die durch die Pariser tragischen Ereignisse angeregte Diskussion über Inhalte und Grenzen der Komik machte offensichtlich, wie weit die komische Wirkung an die politisch und religiös geprägten gesellschaftlichen Erwartungshaltungen und an die ethischen Vorstellungen gebunden ist. In diesem Kontext betrachtet, kann die Komik zu den schwersten gesellschaftlichen Konflikten führen. Denkt man an die Finten eines Clowns oder an das karnevalistische Treiben auf den Straßen von Köln oder in den Gassen von Venedig zur Faschingszeit, so entdeckt man in der Komik ein Phänomen von hohem befreienden und heilenden Potential. Die herausragende soziale, politische und kulturelle Bedeutung der Komik regt zu einer Auseinandersetzung mit diesem Phänomen an. Im Seminar werden wir versuchen, anhand der Analyse ausgewählter theoretischen Texte zur Komik sowie anhand komischer Szenen und Figuren in den dramatischen Werken, im Kabarett und im Film uns dem Wesen des Komischen anzunähern. Gefragt wird nach dem Verständnis des Komischen in verschiedenen Epochen. Zugleich wird zu fragen sein: Inwieweit ist Komik historisch, kulturell und regional geprägt? Welche Hilfsmittel generieren Komik? Unter welchen Bedingungen erscheint eine Person, ein Bild oder eine Szene komisch? Wie lassen sich die komischen Pointen wissenschaftlich begründen? Einführende Lektüre: Henri Bergson: Das Lachen, Hamburg 2011. Sigmund Freud: Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten, Frankfurt/Main 1992; Michail Bachtin: Rabelais und seine Welt, Frankfurt/Main 1995. Schließen

6 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 10:00 - 14:00 6 Termine

Fr, 17.04.2015 10:00 - 14:00

Dozenten:
PD Dr. Swetlana Lukanitschewa