Die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen der BRD und Israel im Jahre 1965 und die Ausgestaltung und Veränderung des deutsch-israelischen Verhältnisses ist vom historischen Kontext nicht zu lösen. Ausgehend davon wird im Kurs die aktuelle Entwicklung betrachtet und nach deren Hintergründen, Wurzeln und gesellschaftlichen Dynamik gefragt. Der Schwerpunkt liegt darauf, eine interdisziplinäre Analyse der inneren Determinanten der Außenbeziehungen Israels durchzuführen. Grundlage ist ein politökonomischer Systemansatz mit der Einordnung in die Wechselwirkung von globalen, regionalen und lokalen Rahmenbedingungen. Ziel ist es, um der der (Sozial)Wissenschaft obliegenden Aufgabe nachzukommen, eine differenzierende Sicht auf das politische System Israels zu erarbeiten und die aktuellen Erscheinungen nach ihrem Wesen kritisch zu hinterfragen und besser einordnen zu können. Im Mittelpunkt des Kurses werden folgende Schwerpunkte analysiert und diskutiert: - Wechselwirkung von Politik, Ökonomie und Gesellschaft in der Entstehung und Ausdifferenzierung des polit-ökonomischen Systems Israels - Staat und Markt in Israel - Allgemeines, Besonderes, Einzelnes - Spektrum zionistischer, nicht- und antizionistischer Parteien und Auffassungen - Government and Governance - Instrumentarien und Regularien zur Umsetzung politischer Herrschaftsansprüche und die Frage nach demokratischen Korrektiven - Neoliberalismus und Strukturwandel in der Ökonomie versus jüdischer Nationalismus in der Politik - gesellschaftliche Dynamiken unter dem Einfluss von sozialen Protesten, Feminismus und Gender, Migration und Konflikt. Schließen