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Hauptseminar
SoSe 15: Theorien der Regulierung der Weltwirtschaft
Justus Dreyling
Kommentar
In der öffentlichen Debatte werden unter Globalisierung in erster Linie der Abbau von Handels- und Investitionshemmnissen und die damit einhergehende Integration von Märkten verstanden. Mindestens ebenso bedeutsam ist allerdings die Schaffung von grenzüberschreitenden Regelwerken zwischen Staaten oder Privatakteuren. Internationale und transnationale Regulierung kann Bedingung für den Zusammenschluss von Märkten sein, etwa wenn technische Standards oder Sicherheitsbestimmungen erst harmonisiert werden müssen, um den Handel eines Guts zu ermöglichen. Ein Regulierungsbedarf kann aber auch als Folge der Integration von Märkten entstehen, etwa wenn soziale Kosten entstehen oder Staaten bestimmte öffentliche Güter nicht mehr bereitstellen können.
Jenseits der funktionalistischen Betrachtungsweise hebt die jüngere Literatur über internationale und transnationale Regulierung hervor, dass Fragen der Regelsetzung insbesondere auch Macht- und Verteilungsfragen sind und sogar scheinbar technische Regeln oft politische Fragen aufwerfen. Welche Akteure werden am Regulierungsprozess beteiligt? Wer muss die Kosten technischer Harmonisierung tragen? Wer profitiert von einem neuen Regelwerk? Welche Formen von Information und Wissen werden als Privateigentum definiert und sind handelbar, welche Fallen unter den Bereich des Persönlichkeitsschutzes? Welche Standards dienen der Liberalisierung und welche sind eher protektionistisch? Setzt die Globalisierung eine Abwärtsspirale in Gang oder werden auch Regulierungsmechanismen zum Interessenausgleich geschaffen? Welche Formen der Regulierung sind effektiv und warum?
In diesem Seminar werden wir uns mit diesen und vergleichbaren Fragen auseinandersetzen. Dabei werden drei Schwerpunkte gesetzt. Zunächst werden wir uns die theoretische Debatte zu internationaler und transnationaler Regulierung in der Internationalen Politischen Ökonomie ansehen und Analysekategorien herausarbeiten. Anschließend werden wir uns mit Fällen von Regulierung beschäftigen, die schwerpunktmäßig im Bereich der Regulierung des Handels mit personenbezogenen Daten (Regulierung der Privatsphäre) und Informationen und Wissen (Regulierung geistiger Eigentumsrechte) liegen. Zuletzt werden wir uns mit den Ursachen und Auswirkungen der zunehmenden Regulierungsdichte und Komplexität befassen.
Die Bedingungen für den Scheinerwerb sind eine gründliche Vorbereitung der Pflichtlektüre sowie die regelmäßige Teilnahme am Seminar und den Diskussionen. Darüber hinaus muss für einen Teilnahmeschein ein zehnminütiges Referat gehalten werden oder ein Ergebnisprotokoll verfasst werden. Für einen benoteten Leistungsschein muss außerdem eine Hausarbeit oder eine Referatsausarbeitung selbstständig verfasst werden. Grundkenntnisse der Theorien der Internationalen Politischen Ökonomie oder der Internationalen Beziehungen sind empfehlenswert aber nicht zwingend erforderlich. Die Bereitschaft zur Lektüre englischsprachiger Texte wird vorausgesetzt.
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13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 16.04.2015 16:00 - 18:00
Do, 23.04.2015 16:00 - 18:00
Do, 30.04.2015 16:00 - 18:00
Do, 07.05.2015 16:00 - 18:00
Do, 21.05.2015 16:00 - 18:00
Do, 28.05.2015 16:00 - 18:00
Do, 04.06.2015 16:00 - 18:00
Do, 11.06.2015 16:00 - 18:00
Do, 18.06.2015 16:00 - 18:00
Do, 25.06.2015 16:00 - 18:00
Do, 02.07.2015 16:00 - 18:00
Do, 09.07.2015 16:00 - 18:00
Do, 16.07.2015 16:00 - 18:00