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Hauptseminar
SoSe 15: Literatur und deutsche Nation um 1800
Jürgen Brokoff
Kommentar
In Abgrenzung zu anderen europäischen Staaten, etwa Frankreich und England, wurde Deutschland immer wieder als eine "verspätete Nation" (H. Plessner) verstanden. Unabhängig von dieser Denkfigur der "Verspätung", die auf die staatliche Einigung im Bismarckreich 1870/71 Bezug nimmt, kommt es bereits am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur Ausformung eines patriotisch-nationalen Diskurses, der Deutschland als Kulturnation zu denken versucht. Diese Denkversuche um 1800 sind am Schnittpunkt von Literatur und Philosophie angesiedelt und erfordern dementsprechend eine interdisziplinäre Analyse. Im Ausgang von der Patriotismusdiskussion im 18. Jahrhundert (Lessing, Klopstock, Abbt) nimmt das Seminar die diskursive "Entdeckung des Vaterlands" um 1800 in Texten von Johann Gottlieb Fichte, Heinrich von Kleist, der Berliner Romantik (Arnim, Brentano) und im Kontext der anti-napoleonischen "Befreiungskriege" (Arndt, Körner) in den Blick. Ziel des Seminars ist die Kartierung des Diskursfeldes "Literatur und deutsche Nation", das um 1800 besondere Virulenz erlangt und noch in der Literatur des späten 20. Jahrhunderts (Peter Hacks, Elfriede Jelinek, Botho Strauß) seine Spuren hinterlässt. Schließen
13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mo, 13.04.2015 16:00 - 18:00
Mo, 20.04.2015 16:00 - 18:00
Mo, 27.04.2015 16:00 - 18:00
Mo, 04.05.2015 16:00 - 18:00
Mo, 11.05.2015 16:00 - 18:00
Mo, 18.05.2015 16:00 - 18:00
Mo, 01.06.2015 16:00 - 18:00
Mo, 08.06.2015 16:00 - 18:00
Mo, 15.06.2015 16:00 - 18:00
Mo, 22.06.2015 16:00 - 18:00
Mo, 29.06.2015 16:00 - 18:00
Mo, 06.07.2015 16:00 - 18:00
Mo, 13.07.2015 16:00 - 18:00