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SoSe 15: Spuren des mittelosteuropäischen Theaters - TADEUSZ KANTOR

Erhard Ertel

Kommentar

Tadeusz Kantor (1915-1990) ist zweifellos einer der produktivsten, kreativsten, auffälligsten und eigenwilligsten und damit einer der bedeutendsten polnischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Sein Lebenswerk ist dabei auf extreme Weise polnisch verwurzelt und gleichzeitig von einem existenziellen und universellen Gestus geprägt, damit auch über die Grenzen hinweg ausstrahlend und anregend. In Kantors Lebenswerk durchdringen sich individuelle Lebensgeschichte und europäische Leidensgeschichte auf beeindruckende Weise. Diese Durchdringung fundiert auch seine Theaterarbeit und Ästhetik - Kunst wird zur Ausdrucks- und Lebensform des Menschen. Kantors existenzieller Lebensbezug ist dabei immer eng verbunden mit seinen universellen Ausdrucksformen, die in vielfältigen Spielarten Bildende- und Darstellende Kunst verschränken. Die Übergänge vom Bild zur Collage, zum Objekt, zum Bühnenbild, zur Puppe, zum Darsteller sind dabei fließend. Das Theatrale, das Gestische, die Spur des Menschen durchzieht dabei alle seine Produktionen. Theater erscheint hier als sinnliche und sinnige, reale und surreale Verlebendigung der Erinnerung des Menschen/Kantors. Mit den Ausdrucksformen der Bildenden Kunst, den Happenings und Aktionen und nicht zuletzt seiner intensiven Theaterarbeit mit dem Cricot2 gehörte Kantor zu allen Zeiten zur polnischen und europäischen Avantgarde. Das Seminar ist als intensiv-sinnliche Annäherung an dieses einmalige Werk eines Künstlers, Lebenskünstlers und Kunstlebens gedacht. Obligatorische Arbeitsleistung: Regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat, Notate; Prüfungsleistung: Schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 -20 Seiten). Schließen

13 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 12:00 - 14:00 13 Termine

Mo, 13.04.2015 12:00 - 14:00

Dozenten:
Dr. Erhard Ertel