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Seminar
SoSe 15: Philosophie der Vergebung
Fabian Bernhardt
Kommentar
Ob in Talkshows, bei Gedenkfeiern, Pressekonferenzen oder vor internationalen Gerichtshöfen - die öffentliche Inszenierung von Schuld, Reue und Vergebung bildet mittlerweile ein festes Bestandteil der medialen Alltagskultur. Häufig bleibt dabei jedoch völlig unklar, was genau mit dem Begriff der Vergebung gemeint ist. Das Seminar macht es sich zur Aufgabe, die philosophischen Problemlagen zu beleuchten, die sich mit diesem Begriff verbinden: In welchen Kontexten stellt sich die Frage der Vergebung? Ist es zulässig, stellvertretend (für eine andere Person oder für ein Kollektiv) um Vergebung zu bitten oder diese zu gewähren? Kann das Vergeben als Handlung aufgefasst werden? Welche Probleme bringt es mit sich, wenn man den Akt der Vergebung an bestimmte Bedingungen (Schuldgeständnis, Reue, vorgängige Bitte um Vergebung) knüpft? Wie steht es um das Verhältnis zwischen Vergebung und Gerechtigkeit? Kann es eine Politik der Vergebung geben? Durch die Auseinandersetzung mit diesen Fragen sollen die Konturen des Begriffs der Vergebung geschärft und dieser gegen benachbarte Begriffe (wie Versöhnung, Verzeihung, Entschuldigung, Amnestie, Begnadigung) abgegrenzt werden. Die Grundlage dieser Auseinandersetzung bildet die Lektüre ausgewählter Texte aus der kontinentalen Philosophie des 20. Jahrhunderts (u. a. von Hannah Arendt, Jacques Derrida, Vladimir Jankélévitch, Emmanuel Lévinas und Paul Ricœur), denen gemeinsam ist, dass sie auf die großen Verbrechen des letzten Jahrhunderts Bezug nehmen, die als schlechthin
‚unverzeihlich' gelten.
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12 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 23.04.2015 16:00 - 18:00
Do, 30.04.2015 16:00 - 18:00
Do, 07.05.2015 16:00 - 18:00
Do, 21.05.2015 16:00 - 18:00
Do, 28.05.2015 16:00 - 18:00
Do, 04.06.2015 16:00 - 18:00
Do, 11.06.2015 16:00 - 18:00
Do, 18.06.2015 16:00 - 18:00
Do, 25.06.2015 16:00 - 18:00
Do, 02.07.2015 16:00 - 18:00
Do, 09.07.2015 16:00 - 18:00
Do, 16.07.2015 16:00 - 18:00