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SoSe 17: Antisemitismus und Orientalismus

Felix Wiedemann

Kommentar

Das Verhältnis zwischen Kolonialismus und Antisemitismus sowie die Frage nach dem Nutzen und den Grenzen postkolonialer Ansätze für die historische Antisemitismusforschung sind in den letz-ten Jahren kontrovers diskutiert worden. Ein wichtiger Aspekt dieser Debatten stellt die Rolle des sogenannten Orientalismus (im Sinne Edward Saids) in der europäischen Judenfeindschaft dar, gehört die Assoziation der Juden mit dem Orient doch zu den traditionellen Topoi, die herangezogen wurden, um eine vermeintliche Andersartigkeit und Fremdheit der Juden in Europa zu belegen. Im Seminar sollen zunächst die entsprechenden Positionen in der jüngeren Forschungslitera-tur erarbeitet und anschließend kritisch diskutiert werden. Grundlage hierfür stellen einschlägige antisemitische Texte aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert dar, die auf orientalisierende Topoi und Argumentationsmuster und deren Funktion hin untersucht werden. Schließen

Literaturhinweise

James Pasto, Islam’s „Strange Secret Sharer“. Orientalism, Judaism, and the Jewish Question, in: Comparative Studies in Society and History 40 (1998), 437–474; Achim Rohde, Der innere Orient. Orientalismus, Antisemitismus und Geschlecht im Deutschland des 18. bis 20. Jahrhunderts, in: Die Welt des Islams 45 (2005), 370–411; Edward W. Said, Orientalism, London 2003; Felix Wiedemann, Orientalismus, in: Docupedia-Zeitgeschichte (19.04.2012), http://docupedia.de/zg/Orientalismus. Schließen