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SoSe 18: Substanz und Oberfläche – Techniken der Holzbearbeitung und -fassung mittelalterlicher Skulpturen im Bode-Museum

Britta Dümpelmann

Hinweise für Studierende

Die Einführung findet am 27.4. in A 127 statt! Alle weitereren Sitzungen finden ausschließlich im Bode-Museum statt; die Zahl der Teilnehmenden ist daher auf 20 begrenzt.

Kommentar

Welche Materialien finden in der mittelalterlichen Skulptur Verwendung? Welche Möglichkeiten bieten Sie dem Künstler und welche Anforderungen stellen Sie an ihn, welches Wissen setzen Sie voraus? Wie ist eine Farbfassung aufgebaut, aus welchen Farb- und Bindemitteln besteht sie, welche weiteren Materialien und Techniken können die Oberfläche der Skulptur strukturieren? Was geschieht, wenn die Farbfassung im ausgehenden 15. Jahrhundert (scheinbar) wegfällt und an ihrer Stelle die Substanz der Skulptur selbst zum Vorschein kommt? In enger Zusammenarbeit mit dem Restaurator Dr. Dieter Köcher gibt das Seminar entlang ausgewählter Werke des Bode-Museums eine Einführung in Techniken der Holz- und auch Stein- sowie Tonbearbeitung mittelalterlicher Skulptur. Der erste Teil des Seminars vermittelt Grundlagen aus restauratorisch-naturwissenschaftlicher Perspektive, die im zweiten Teil des Seminars auf ausgewählte Werke der Sammlung angewendet werden sollen. Ziel des Seminars ist es, ein Verständnis dafür zu entwickeln, in welcher Beziehung Substanz und Oberfläche mittelalterlicher Skulpturen zueinanderstehen und wie komplex Zusammensetzung, Aufbau und Auftrag mittelalterlicher Fassungen waren – diese waren nicht zuletzt teurer als die Skulpturen selbst. Umso überraschender mag es aus dieser Perspektive erscheinen, wenn im ausgehenden 15. Jahrhundert zunehmend auf ebendiese kostbare und etablierte Oberflächenbehandlung der Skulptur verzichtet wurde. Welche rezeptionsästhetischen Folgen hatte dieser Schritt, wie wurde die „bloße“ Holzoberfläche behandelt, um trotz des Fehlens farbiger Fassung möglichst „vollständig“ zu wirken, welche Wirkungsästhetik wurde nun – weshalb – bevorzugt? Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur: Michael Baxandall, Die Kunst der Bildschnitzer. Tilman Riemenschneider, Veit Stoß und ihre Zeitgenossen, München 20044 (erste Auflage 1984). Hans Huth, Künstler und Werkstatt der Spätgotik, Darmstadt 1981. Eike Oellermann, Polychrome or not? That is the question, in: Tilman Riemenschneider, c. 1460-1531 (proceedings of the Symposium „Tilman Riemenschneider: A Late Medieval Master Sculptor, held 3-4 December 1999 in Washington; Washington Studies in the history of art, 65), Washington 2004, S. 113-123. Hermann Kühn / Theodor Schwarz, Reclams Handbuch der künstlerischen Techniken, Bd. 1: Farbmittel, Buchmalerei, Tafel- und Leinwandmalerei, Stuttgart 19972. Stefan Roller (Hg.), Die große Illusion. Veristische Skulpturen und ihre Techniken, Ausst. Kat. Liebieghaus Frankfurt am Main 2014/2015, München 2014. Ulrich Schießl und Renate Kühnen (Hg.), Polychrome Skulptur in Europa. Technologie, Konservierung, Restaurierung; Tagungsbeiträge 11.-13. November 1999 an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Dresden 1999. Johannes Taubert, Farbige Skulpturen. Bedeutung, Fassung, Restaurierung, München 1978. Schließen