16441

SoSe 21: Praxeologie und Literatur

Philipp Löffler

Hinweise für Studierende

Modus: Das Seminar wird online stattfinden und zwar immer live zur eigentlichen Seminarzeit. Sie werden vor der ersten Sitzung eine mail mit allen wesentlichen Details erhalten. Neben einer offenen, seminar-ähnlichen Phase, an der alle Teilnehmer*Innen gleichzeitig anwesend sind, wird es kleinere Arbeitsgruppen geben, die über das Semester Bestand haben und dazu dienen, speziellere, aus dem Plenum entwickelte Fragen und Probleme zu diskutieren. In diesen Gruppen werden zudem zusammenfassende Thesenpapiere erstellt, die das Seminargeschehen begleitend dokumentieren sollen. Schließen

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Seminaranforderungen: regelmäßige Anwesenheit und Beteiligung, kurzes (3 Seiten) response paper (das dann dem Kurs zur Verfügung gestellt wird) oder Referat, abschließende wissenschaftliche Hausarbeit

Kommentar

In diesem Kurs werden wir uns einer Reihe miteinander verknüpfter Fragen zum Verhältnis von Literatur und sozialer Praktiken widmen. Der so genannte „practice turn“ beziehungsweise die Praxeologie hat in den geistes- und sozialwissenschaftlichen eine Vielzahl von neuen theoretischen Impulsen erzeugt, die für die Entwicklung der akademischen Literaturkritik der letzten 20 Jahre maßgeblich waren. Dies betrifft zum einen den großen Bereich der Rezeptionsgeschichte/ästhetik jenseits langer Zeit dominanter poststrukturalistischer Theorieparadigmen. Zum anderen ermöglicht die Praxeologie neue Formen der Literatursoziologie – sowohl in Anlehnung als auch in Abgrenzung zum Werk Pierre Bourdieus. Hier geht es vor allem um Fragen der literarischen Wertschöpfung, um die materiellen Bedingungen literarischer Produktion (Buchgeschichte, Institutionen des Literaturmarktes), sowie um die Beschreibung literaturhistorisch wichtiger Handlungsräume/zentren. Wir wollen zunächst eine Reihe klassischer Praxis-Theorien in Auszügen lesen, um sodann einige der prononciertesten jüngeren Praxeologiemodelle in der Literaturwissenschaft zu untersuchen. Als letztes wollen wir uns der Fragen widmen, was der Mehrwert praxistheoretischer Perspektiven für unsere eigenen Lektüren als Literaturwissenschaftler ist beziehungsweise sein kann. Themen: Literaturtheorie, Praxis vs. Praktik, Literaturmarkt, Soziologie, literarischer Wert/Kanon Schließen